Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
128 Euro Buße weil der Hund ohne Leine lief
(wuk) Auch ein alter, kranker Hund darf abends in einem Gewerbegebiet nicht ohne Leine laufen. Darauf wies eine Amtsrichterin einen Frührentner (45) hin. Ihn kostet das nun 128,50 Euro Buße und Gebühren. Und demnächst könnte es noch teurer werden.
An einem Oktoberabend 2017 hatte er sich mit Mitarbeitern der Stadt an der Reisholzer Werftstraße eine heftige Diskussion geliefert. Mit dem Schäferhund der Freundin war er angeleint unterwegs, hatte seinem Hund dann jedoch freien Lauf gelassen. Das Tier sei schwer krank und alt, widersprach er dem Vorwurf. Laut Landeshundegesetz NRW müssen Hunde ab 40 Zentimeter Schulterhöhe und mehr als 20 Kilo Gesamtgewicht im Stadtgebiet aber stets angeleint sein. Hunde dürfen in Düsseldorf etwa an den Oberkasseler Rheinwiesen unterhalb des Deiches sowie an gekennzeichnete Hundefreilaufflächen im Stadtgebiet frei laufen.
Gegen das Bußgeld protestierte der Frührentner vergeblich. Die Richterin ließ nicht mit sich handeln, die Buße samt Gebühren ist fällig. Was der Mann noch empörender fand: Demnächst muss er sich wegen einer angeblichen Attacke gegen die Stadt-Mitarbeiter gesondert verantworten. Die Streife gab an, er habe bei der Kontrolle einen Kollegen geschlagen und ein Messer gezückt. „Ich wurde gefesselt, als hätte ich einen versuchten Mord begangen“, so der 45-Jährige gestern. Dabei bestreitet er die Vorwürfe. Sollte er im Strafprozess demnächst aber dafür verurteilt werden, dürften die 128,50 Euro wegen des unangeleinten Hundes sein geringstes Problem sein.