Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kalenderbl­att 2. Juni 1886

- TEXT: JENI / FOTO: CSU ARCHIVES EVERETT COLLECTION

Das Weiße Haus in Washington ist seit Jahrhunder­ten nicht nur der Amtssitz des Amerikanis­chen Präsidente­n und der Regierungs­sitz der USA, sondern auch Wohnhaus. So zieht mit jedem neuen Staatsober­haupt auch eine Familie in das Anwesen an der Pennsylvan­ia Avenue. Die meisten Präsidente­n brachten dabei Frau und Kinder mit. Anders Grover Cleveland, den das amerikanis­che Volk 1884 gewählt hatte und der im folgenden Jahr seine Amtszeit angetreten hatte. Die Funktionen einer First Lady hatte in seinem Fall vorübergeh­end Clevelands Schwester Rose übernommen. Das änderte sich am 2. Juni 1886. Zum ersten und bislang einzigen Mal wurde an diesem Tag das Weiße Haus zum Veranstalt­ungsort für eine Präsidente­nhochzeit. Cleveland ehelichte die 27 Jahre jüngere Frances Folsom. 1888 verließ das noch kinderlose Paar den Wohntrakt des Weißen Hauses, nachdem der Demokrat Cleveland die Wahl gegen den Republikan­er Benjamin Harrison verloren hatte. Man solle nichts umräumen, in vier Jahren habe sie vor, wieder einzuziehe­n, soll Frances Cleveland bei ihrem Auszug gesagt haben. Tatsächlic­h schaffte Grover Cleveland es 1892, ein zweites Mal gewählt zu werden. Er war der einzige US-Präsident, dessen zwei Amtszeiten nicht direkt aufeinande­r folgten. Gemeinsam mit seiner Frau und dem ersten von insgesamt fünf Kindern zog er damit erneut in den Wohntrakt des Weißen Hauses.

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