Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
2000 Gläubige bei der Prozession
Zu Fronleichnam betet der Stadtdechant für Respekt und Versöhnung.
(fno) Katholiken aus zahlreichen Düsseldorfer Gemeinden haben am Donnerstag gemeinsam Fronleichnam gefeiert. Nach einer Messe auf dem Marktplatz zogen die Teilnehmer singend und betend durch die Straßen der Altstadt. Mit den Feierlichkeiten erinnert die katholische Kirche am zweiten Donnerstag nach Pfingsten an den Leib Christi und damit auch an das letzte Abendmahl. Stadtdechant Ulrich Hennes griff in seiner Predigt die Unsicherheit im Umgang mit anderen Religionen auf und appellierte an alle, sich ungeachtet mancher Verschiedenheit immer gegenseitig zu respektieren. Im Übrigen mache es Sinn, die Liebe Gottes raus auf die Straßen zu tragen.
Nicht zuletzt dank eines neuen Musikkonzepts stimmten die Gemeinden zahlreiche bekannte Kirchenlieder an und bewegten so sehr viele Prozessionsteilnehmer zum Mitsingen. „Wir finden die Musik an Fronleichnam schön und mögen es, dass hier so viele Menschen zusammenkommen. Man kann hier etwas Großes ganz nah erleben“, sagten beispielsweise die 15-jährige Maria und der 14-jährige Stanislav. Mit ihrer Mutter und drei kleineren Geschwistern feiern die beiden jedes Jahr in der Altstadt den besonderen Feiertag.
Ähnlich positiv erlebte die 75-jährige Brunhild Hellmann den Tag, der im Rheinland und anderen katholisch geprägten Regionen eine lange Tradition hat. Die Seniorin freut sich vor allem, dass an diesem Tag Bürger aus allen Stadtteilen zusammenkommen, um gemeinsam zu beten und zu singen, denn „so können wir mal zeigen, dass wir eine große Gemeinschaft sind“, sagte sie am Rande der Festmesse.
Die anschließende Prozession belebte die Straßen der Altstadt vor al- lem durch die kirchlich geprägte Musik. Viele Lautsprecher am Wegesrand übermittelten die Lieder und erleichterten so das Mitsingen.
Vom Marktplatz über die Rheinuferpromenade bis zum EmilieSchneider-Platz zog die Prozession, gegen 13 Uhr endete sie mit einem Segen. Für das Fronleichnamsfest im nächsten Jahr gibt es bereits neue Überlegungen – etwa eine Abend- oder Nachtprozession im Rahmen der Missionsaktion „Himmelsleuchten“.