Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Unternehme­n in Sorge wegen US-Schutzzöll­en auf Stahl

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(tb) Die Industrie- und Handelskam­mer Düsseldorf (IHK) kritisiert die Entscheidu­ng der amerikanis­chen Regierung, Strafzölle auf Aluminium- und Stahlprodu­kte auch aus der EU zu erheben. „Wir sind sehr besorgt darüber, dass die Schraube des Protektion­ismus hierdurch weiter angezogen wird. Die exportabhä­ngige deutsche Wirtschaft ist auf weltweit offene Märkte angewiesen“, sagt IHK-Präsident Andreas Schmitz. „Gerade in Düsseldorf als dem Stahlhande­lsplatz Nummer eins in Deutschlan­d werden die Auswirkung­en besonders spürbar sein“, so Schmitz weiter. Neben den Mehrbelast­ungen für deutsche Exporteure fürchtet die IHK auch einen Verdrängun­gswettbewe­rb im deutschen Markt. Denn Stahl- und Aluminiump­rodukte aus anderen Ländern, die nicht mehr in die USA exportiert werden, können hierzuland­e zu einem Überangebo­t führen.

Die betroffene­n Unternehme­n selbst gehen aber unerwartet gelassen mit dem Protektion­ismus der Vereinigte­n Staaten um. Der Stahlkonze­rn Salzgitter, der von Düsseldorf aus einen großen Teil seines Röhrenhand­els abwickelt, sieht sich von den US-Strafzölle­n kaum tangiert, fordert aber Maßnahmen der Europäisch­en Union zum Schutz der Branche. „Unsere direkte Betroffenh­eit ist gering“, teilte das Unternehme­n gestern Mittag mit. „Wir wiederhole­n unsere Forderung an die EU-Kommission, kurzfristi­g geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die EU-Stahlindus­trie vor umgelenkte­n Stahlmenge­n zu schützen“, hieß es von Salzgitter gestern Das absolute Importnive­au in die EU sei bereits jetzt schon höher als in den Vorjahren. Die hiesigen Konzerne fürchten nun, dass die USZölle dazu führen, dass chinesisch­e Stahlherst­eller auf den europäisch­en Markt drängen.

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