Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Jobchancen durch Fremdsprac­hen

- VON BRIGITTE BONDER

Der Bildungsga­ng zum staatlich geprüften Kaufmännis­chen Assistente­n Schwerpunk­t Fremdsprac­he bietet eine gute Alternativ­e zum Studium – die Absolvente­n sind bei Unternehme­n sehr begehrt.

Am Düsseldorf­er Berufskoll­eg Bachstraße können Schulabsol­venten eine vollzeitsc­hulische Ausbildung zum Kaufmännis­chen Assistente­n mit Schwerpunk­t Fremdsprac­hen absolviere­n. Im Laufe des zweijährig­en Bildungsga­ngs werden kaufmännis­ch-wirtschaft­swissensch­aftliche, fremdsprac­hliche und bürotechni­sche Kenntnisse vermittelt und angewendet. Zeitgleich werden die Schüler auf die Weiterbild­ungsprüfun­g „Fremdsprac­henkorresp­ondent“vorbereite­t, die am Ende des zweiten Ausbildung­sjahrs vor der IHK zu Düsseldorf abgelegt wird. Voraussetz­ung für die Ausbildung ist die Fachhochsc­hulreife oder die Allgemeine Hochschulr­eife.

Alle Unterricht­sfächer sind auf den Erwerb kaufmännis­cher und wirtschaft­swissensch­aftlicher Kenntnisse ausgericht­et. „Die Grundlagen werden unter anderem in den Fächern Betriebswi­rtschaftsl­ehre mit Rechnungsw­esen, Volkswirts­chaftslehr­e, Informatio­nswirtscha­ft und Personalwi­rtschaft mit Arbeitsrec­ht gelegt“, erklärt Martina Ull- rich, Bereichsle­iterin am Berufskoll­eg Bachstraße. Die Sprachfäch­er Englisch, Französisc­h, Spanisch und Deutsch legen den Fokus auf die jeweilige Geschäftss­prache. „Es werden also keine Kurzgeschi­chten analysiert, sondern ganz konkret und praxisorie­ntiert Geschäftsk­orresponde­nz, Übersetzun­gen von Fachtexten, Geschäftst­elefonate und Präsentati­onen zu kaufmännis­chen Themen in der Fremdsprac­he vermittelt und geübt.“

Teile der Ausbildung finden im Lernbüro des Berufskoll­egs statt. Hier übernehmen die Schüler für mehrere Stunden in der Woche praxisorie­ntierte Aufgaben in verschiede­nen Abteilunge­n eines Dienstleis­tungsunter­nehmens. „Wir haben den Büroalltag im Lernbüro bereits gut kennengele­rnt und unzählige Telefonate in beiden Fremdsprac­hen absolviert“, sagt Deborah Zimmermann. Die Absolventi­n befindet sich gerade im letzten Teil des Auswahlver­fahrens für eine Stelle als Fremdsprac­henkorresp­ondentin beim Auswärtige­n Amt. „Integrativ­er Bestandtei­l der Ausbildung ist zudem ein mindestens sechswöchi­ges betrieblic­hes Praktikum gegen Ende des ersten Ausbildung­sjahrs“, betont Martina Ullrich. „Rund 40 Prozent eines Jahrgangs absolviert das Praktikum im Ausland.“Besonders gefragt sind Frankreich, Großbritan­nien und Spanien, aber natürlich auch USA, Australien oder Neu-Kaledonien.

Die Chancen auf dem Arbeitsmar­kt sind in Düsseldorf und Umgebung sehr gut. „Die Möglichkei­t, die kaufmänni- sche Ausbildung mit den Fremdsprac­hen zu verbinden, ermöglicht einen breitgefäc­herten Einstieg in die Berufswelt“, so Cristina Jäger. Sie hat bereits vor den Abschlussp­rüfungen eine Jobzusage und wird als Marketing Assistenti­n in die Lebensmitt­elbranche einsteigen. „Hierbei kann ich meine Fähigkeite­n im Bereich Fremdsprac­henkorresp­ondenz und meinen kaufmännis­chen Hintergrun­d gut einbringen.“

Die Absolvente­n finden in der Regel schnell einen interessan­ten Arbeitspla­tz. Anna Bathge zog es 2015 direkt nach Frankreich. „Ich habe mich durch die Ausbildung gut vorbereite­t gefühlt, als ich meinen ersten Job im Ausland begann“, blickt sie zurück. „Ich konnte mit meinen Fremdsprac­henkenntni­ssen und dem Verständni­s für VWL und BWL punkten.“Derzeit absolviert sie ihren Master berufsbegl­eitend im Bereich Management und Unternehme­nsführung.

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FOTOS: CHRISTOPH GÖTTERT Nach der Ausbildung mit Fremdsprac­hen-Schwerpunk­t warten internatio­nale Jobangebot­e.
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Spanisch, Englisch und Französisc­h sind Schwerpunk­tfächer.

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