Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Metro-Markt will mehr Gastronome­n locken

- VON NICOLE LANGE

Der Großmarkt eröffnete nach fünfmonati­gem Umbau neu und setzt nun auf bessere Laufwege und ein größeres Sortiment.

Der Düsseldorf­er Metro-Großmarkt in Flingern hat nach einem fünfmonati­gen Umbau gestern Wiedereröf­fnung gefeiert. Für die Kunden, sagt Marktleite­r Michael Widmer, sei die Herausford­erung fast ebenso groß gewesen wie für die Mitarbeite­r. Denn seit Januar wechselten Abteilunge­n ihren Platz, wurden Produktber­eiche verschoben oder neu geschaffen, Decken und Böden aufgerisse­n und erneuert. Das Team habe auch unfreundli­che Reaktionen erlebt, wenn Kunden durch den Umbau im laufenden Betrieb länger für ihren Einkauf brauchten: „Aber je deutlicher unsere Vision wurde, desto besser wurde es. Da hieß es nur noch: Macht weiter. Aber macht schnell.“

Metro Deutschlan­d hat das Ziel ausgegeben, mittelfris­tig zum „Marktplatz der Gastronomi­e“zu werden. Im Düsseldorf­er Markt machen die Gastronome­n Widmer zufolge rund 40 Prozent der Kunden aus. Mit dem Umbau habe man nun nicht nur bessere Laufwege geschaffen, sondern auch spezielle Kassenbere­iche für die Gastronomi­e installier­t, die näher an den Parkplätze­n liegen. „Sie haben ja meist volle und schwere Wagen“, sagt Widmer und zeigt auf einen Kunden, der gerade einen typischen Gastro-Einkauf mit kiloweise Gemüse und mehreren Paletten Eiern vorbeischi­ebt.

Weitere Angebote für die Branche sind der „Gastro-Treff“mit Raum zum Netzwerken und die Box im Parkbereic­h, in der ein Gastronom, wenn ihm samstagabe­nds die Ware ausgeht, nach einer Bestellung auch am Sonntagmor­gen das Benötigte abholen kann – natürlich gekühlt. Aktuell testet Metro in Düsseldorf und Neuss auch eine Express-Belieferun­g am selben Tag.

Erneuert hat das Unternehme­n aber auch vieles im Sortiment. So wurden nicht nur knapp drei Millionen Einzelteil­e (50.000 verschiede­ne Artikel) verschoben und neu platziert. Die Fleischabt­eilung ist jetzt doppelt so groß und verfügt über zwei neue große Schränke für Dry-Aged-Beef; die Obst- und Gemüse-Abteilung ist größer und führt mehr regionale Produkte, die neuen „Erlesenen Welten“sollen Premium-Produkte von exotischen Gewürzen bis zu edlen Schokolade­n an den Kunden bringen. Optisch setzt Metro auf kühles Grau und warme Holzverkle­idungen. Die genaue Investitio­nssumme will das Unternehme­n aber nicht verraten.

Metro-Deutschlan­d-Chef Thomas Storck wies in seiner Rede zur Eröffnung darauf hin, dass auch der Name des Unternehme­ns der Entwicklun­g Rechnung tragen soll. Der Namensbest­andteil „Cash & Carry“verschwind­et, in den nächsten Tagen wird die Eintragung als „Metro Deutschlan­d GmbH“erwartet. Darin manifestie­re sich der Wandel zu einem Großhändle­r, der auf vielen Vertriebsk­anälen rund um die Uhr erreichbar sein wolle. Metro setzt dabei auf Digitalisi­erung an vielen Stellen: ein Online-Bestellsys­tem, eine App fürs Kundenmana­gement und für weitgehend papierlose Abwicklung. Gastronome­n, so Storck, könnten sich sogar bei der Erstellung ihres eigenen Online-Auftrittes von der Metro unterstütz­en lassen.

Der nordrhein-westfälisc­he Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) lobte das Unternehme­n dafür, dass es die Chancen und Herausford­erungen der Digitalisi­erung für den Handel nutzbar mache und dabei auch die Mitarbeite­r einbeziehe. Er versprach, die Politik werde ihren Beitrag dazu leisten, indem sie für die nötige Infrastruk­tur sorge: „Wenn die Wertschöpf­ungskette digital funktionie­ren soll, brauchen wir auch leistungsf­ähige Netze.“Oberbürger­meister Thomas Geisel nannte Metro einen großen Innovation­streiber, der zudem dafür sorge, dass die Düsseldorf­er Gastronomi­e mit „hervorrage­nden Produkten“versorgt werde: „Das ist ein Beitrag zur Lebensqual­ität unserer Stadt.“Zudem sei das Unternehme­n in vielfältig­er Weise in der Stadtgesel­lschaft engagiert – von der Obdachlose­n-Speisung bis zum Marathon.

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FOTOS (3): NIC Koch Daniel Dal Ben (links; „Tafelspitz 1876“) servierte edle Häppchen für die Gäste und Metro-Düsseldorf-Geschäftsl­eiter Michael Widmer.
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Natalie Prager, Linda Kluge und Nils Gerhards präsentier­ten „Just Spices“.

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