Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Zerstörerisches Gift
Die Linke dreht sich bei ihrem Parteitag um sich selbst und beschert ihren Vorsitzenden
eine schmerzhafte Schlappe. Sahra Wagenknecht sorgt für Turbulenzen.
Gegner: die Superreichen und Konzerneigentümer und ihre machtvollen Verbündeten“. Und zweitens soll die Republik 200 Jahre nach der Geburt von Karl Marx wissen: „Gesellschaft wird von unten verändert.“Deswegen soll noch ein Passus in den Leitantrag, wonach es die November-Revolution 1989 in Deutschland ohne die Oktober-Revolution von 1917 in Russland nie gegeben hätte.
Doch ob Revolution im Oktober oder November, die Linke im Juni 2018 plagen ganz andere Probleme. Machtkämpfe im innersten Zirkel gehen an die Einheit der Linken. Parteivorstand gegen Fraktionsspit- ze – vor allem wegen des richtigen Kurses in der Flüchtlingspolitik. Bernd Riexinger und Katja Kipping auf der einen Seite gegen Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch auf der anderen Seite – mit Wagenknechts Ehemann Oskar Lafontaine im Geleitzug, der zu Hause am Fernseher den Parteitag beobachtet. Wagenknecht ist präpariert. Dabei hatte Riexinger gleich zum Auftakt einen Appell zur Einheit der Partei geliefert: „Deshalb lasst uns gemeinsam und nicht gegeneinander unsere Differenzen klären, unsere Kräfte bündeln und unsere Inhalte durchsetzen.“Vorne, in Reihe zwei, sitzt in Form einer Stoffpuppe Karl Marx
OSKAR LAFONTAINE