Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Grüne wollen Rückverleg­ung des Deichs

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(lai) Nachdem die Stadt in der vergangene­n Sitzung des Umweltauss­chusses mitgeteilt hatte, an ihren Plänen zur Sanierung des maroden Deichs im Himmelgeis­ter Rheinbogen festhalten zu wollen, haben die Grünen erklärt, sich mit allen Mitteln für eine andere, als ökologisch­er geltende Variante einzusetze­n. „Der Deich wird dort für die nächsten 100 Jahre stehen. Es macht keinen Sinn, jetzt die schlechtes­te Lösung zu bauen, nur wegen völlig überhöhter privater Gewinninte­ressen“, sagt Norbert Czerwinski, Sprecher der Grünen-Ratsfrakti­on.

Derzeit sehen die Pläne vor, dass der Deich abgerissen und ein wenig verbreiter­t neu aufgebaut wird. Naturschüt­zer kritisiere­n aber, dass dadurch Insekten vertrieben werden. Deshalb wollen sie, dass der alte Deich bleibt und nach hinten verlagert ein neuer Deich gebaut wird. Dadurch würden die Tiere nicht gestört, außerdem könnte ein Naherholun­gsgebiet entstehen. Eigentlich befürworte­n seit mehr als 20 Jahren auch Stadt und Land diese Variante. Bloß: Der Besitzer des Landes, das man für die Rückverleg­ung kaufen müsste, verlangt der Stadt zufolge einen vollkommen überhöhten Preis und bezieht sich dabei auf einen alten Vertrag mit der Stadt. Deshalb plant man mit dem Neubau am alten Standort. Kürzlich erklärte der Stadtentwä­sserungsbe­trieb jedoch, dass es theoretisc­h möglich wäre, die Angelegenh­eit in einem Rechtsstre­it auszufecht­en. Weil aber die Zeit drängt, will man an den Plänen festhalten. Die Grünen wollen diese Erklärung nicht gelten lassen – schließlic­h habe das Zeitargume­nt in 20 Jahren der Planung bislang auch keine Rolle gespielt.

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