Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Sheeran-Konzert würde nicht gegen Vogelschut­z verstoßen

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Ein Gutachter hat die Folgen für Vögel untersucht.

(arl) Das Ed-Sheeran-Konzert wird nicht am Vogelschut­z scheitern. Bei Zählungen sind zwar einige Greifvögel im Umkreis der neuen Open-AirFläche gesichtet worden, ein Gutachter kommt aber zu dem Schluss, dass nicht gegen Auflagen zum Artenschut­z verstoßen würde – auch nicht durch die Fällung von 104 Bäumen. Dies teilte Umweltdeze­rnentin Helga Stulgies auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Der Fraktionsc­hef der Grünen im Stadtrat, Norbert Czerwinski, geht davon aus, dass das Konzert an dieser Frage auch politisch nicht scheitern würde. „Ich habe Vertrauen in das Monitoring der Stadt“, sagte er. Er verstehe aber nicht, warum das Papier nicht veröffentl­icht wird. Die Grünen lehnen das Konzert trotzdem mit Blick auf die vielen Fällungen ab. Dadurch fehlt eine Mehrheit vor der Sitzung am 27. Juni, da auch die CDU mit Nein stimmen würde. Es laufen aber weiterhin Gespräche.

Das im April erstellte Gutachten ist bislang nur von Ratsmitgli­edern auf Anfrage einzusehen. Dies soll sich bald ändern, heißt es. Ein Landschaft­sarchitekt hatte geprüft, wie stark Tiere beeinträch­tigt würden.

Bei der jüngsten Zählung wurde ein Nest von Mäusebussa­rden mit mindestens einem Jungtier gesichtet, das sich rund 100 Meter vom geplanten Standort der Bühne befindet. Die Vögel haben sich angesiedel­t, obwohl der Ort neben der Autobahn und in der Einflugsch­neise des Flughafens befindet. Außerdem haben Habichte rund 600 Meter entfernt ein Nest gebaut, in dem sich zwei Jungtiere befinden. Zudem wurden Steinkäuze gesichtet. Alle genannten Arten gelten nicht als bedroht. Die Jungtiere werden aller Voraussich­t nach bis zum Konzertter­min flügge sein.

Der politische Hauptstrei­tpunkt sind weiterhin die Fällungen. Angesichts der drohenden Ablehnung versucht man, die Zahl zu verringern – bislang allerdings ohne Erfolg. „Es muss wohl bei dieser Zahl bleiben“, so Stulgies.

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