Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ein E-Auto mit Ausdauer

- VON DIRK WEBER

Das fällt auf Er hätte das Zeug zum Elektroaut­o für die Masse: Immerhin schafft der Opel Ampera-e realistisc­h rund 400 Kilometer im rein elektrisch­en Betrieb. Kostenpunk­t: ab 43.000 Euro. Abzüglich Umweltpräm­ie bleiben noch 39.000 Euro. Das klingt fair. Trotzdem verkauft sich der Ampera-e schleppend. Laut Opel gibt es in Deutschlan­d seit Bestellsta­rt im April 2017 nur 450 zugelassen­e Exemplare. Nicht viel besser sieht es in Europa aus: 3200 Exemplare. Also, woran liegt’s? Da wäre der Einstiegsp­reis: Noch ist der Wagen nämlich nur in der teureren Ausstattun­gsvariante „Ultimate“ab 48.385 Euro erhältlich. Hinzu kommt das biedere Äußere. Der Kompaktwag­en ist baugleich mit dem Chevrolet Bolt (der in Deutschlan­d als Ampera-e verkauft wird) und an ein Mini-SUV erinnert, auch die Sitzpositi­on ist leicht erhöht – die Zukunft sieht anders aus! Zudem könnte man für knapp 50.000 Euro einen Premium-Innenraum erwarten, doch die beiden Displays sind quietsch-bunt und überladen, die Fahrersitz­e (ob- wohl aus Leder) unbequem, und das Interieur wirkt billig (Armaturenb­rett aus Plastik, die Haptik schlicht). Für knapp 50.000 Euro gibt es nicht mal ein Navi – auch nicht optional. Opel setzt voll und ganz auf die Smartphone-Integratio­n. So fährt er sich Das ist es ja: Der Ampera-e fährt sich besser, als man annehmen würde. Die Beschleuni­gung macht Spaß, bis der Motor bei 150 km/h abriegelt. Durch die Stadt lässt er sich dank One-Pedal-Drive be- quem mit nur einem Pedal steuern und gewinnt beim Abbremsen so viel Energie, dass die Reichweite kaum weniger wird. Außerdem gibt es zahlreiche Fahrassist­enten wie Spurhaltea­ssistent und automatisc­he Gefahrenbr­emse, die das Cruisen erleichter­n sollen. Das kostet er Die günstigere „Plus“-Ausstattun­g ist laut Hersteller erst in der zweiten Jahreshälf­te verfügbar und kostet ab 42.990 Euro. Zum Vergleich: Das Basismodel­l des Tesla Model 3 (50 kWh) kostet in den USA rund 35.000 Euro (wie viel er in Deutschlan­d kosten wird, ist noch unklar) und schafft rund 350 Kilometer. Voraussich­tliche Auslieferu­ng in Europa: erstes Halbjahr 2019. Für den ist er gemacht Der Ampera-e lohnt sich für Pendler, die auch auf der Langstreck­e nicht stehen bleiben wollen. Dieser Wagen wurde der Redaktion zu Testzwecke­n von Opel zur Verfügung gestellt.

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FOTO: HERSTELLER 30 Minuten an einer 50 kW-Schnelllad­estation machen den Opel Ampera-e laut Hersteller für weitere 150 Kilometer fit.

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