Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Terodde übertrifft Podolski

Simon Terodde hat sich beim 1. FC Köln nachdrückl­ich als Stürmer Nummer eins empfohlen. Beim 3:1-Sieg der Kölner gegen Erzgebirge Aue gelang ihm ein Dreierpack. Seine Teamkolleg­en sind zu Scherzen über ihn aufgelegt.

- VON RALPH DURRY

KÖLN (sid) Simon Terodde hat schon jetzt eine eigene Geschichte beim 1. FC Köln: Der 30 Jahre alte Angreifer übertraf am Samstag keinen Geringeren als FC-Ikone Lukas Podolski. Der 2014er-Weltmeiste­r hatte in der Aufstiegss­aison 2004/05 in zwei aufeinande­rfolgenden Spielen sechs Tore erzielt. Am Samstag übertraf der 1,92-Meter-Hüne Terodde „Prinz Poldi“mit seinem Dreierpack in der 2. Fußball-Bundesliga gegen Erzgebirge Aue (3:1).

Innerhalb einer Woche war der Ex-Stuttgarte­r gleich siebenmal für den Bundesliga-Absteiger erfolgreic­h, nachdem er vor Wochenfris­t im DFB-Pokal beim 9:1 beim BFC Dynamo in Berlin sogar viermal getroffen hatte. Damit übertraf er Podolski, der in der Aufstiegss­aison 2004/05 in zwei Spielen in Folge sechs Treffer für den FC geschossen hatte.Und Terodde, der zum Saisonstar­t in Bochum (2:0) noch 90 Minute auf der Bank geschmort hatte, kann am kommendenW­ochenende beim FC St. Pauli sogar Kölns einstigen Bundesliga-Torschütze­nkönig Dieter Müller übertreffe­n. Dem einstigen FC-Star, mit sechs Treffern in einer Partie immer noch Bundesliga-Rekordmann, waren 1977 in drei aufeinande­rfolgenden Pflichtspi­elen insgesamt acht Tore gelungen.

Das Duell mit dem Kolumbiane­r Jhon Cordoba, der noch in Bochum 90 Minuten durchspiel­en durfte, hat Terodde auf jeden Fall zunächst zu seinen Gunsten entschiede­n. „Wir haben auf den offensiven Positionen sehr viel Qualität. Da komme ich zwangsläuf­ig zu Torchancen und auch Toren“, sagte der Stürmer, der beim schwer erkämpften Erfolg gegen Aue zweimal per Kopf erfolg- reich war und immer wieder mit Flanken gefüttert wurde.

Der österreich­ische Neuzugang Louis Schaub witzelte schon in Anlehnung an den legendären EMSong über den Nordiren Will Grigg („Will Grigg‘s on fire“): „Simon ist gerade on fire. Es ist richtig gut, wenn du so einen Goalgetter in der Mannschaft hast. Er hat in den letzten zwei Spielen bewiesen, was er kann.“

Bei Terodde läuft es derzeit in der Tat nach Wunsch: „Unser Plan war es, im Heimspiel dominant aufzutrete­n, und das ist uns gelungen.“Terodde netzte in der 26. 69. und 89. Minute gegen die Sachsen ein und wurde von den FC-Fans unter den 48.000 Zuschauern im RheinEnerg­ie-Stadion frenetisch gefeiert. Immerhin gelang der erste Heimsieg nach 160 Tagen! Kapitän und Nationalsp­ieler Jonas Hector lobte den Torjäger im Gespräch mit dem „Express“: „Wir haben in Simon einen, der die Dinger richtig gut abgenommen hat.“

Vor dem DFB-Pokalspiel in Berlin hatte Terodde 763 Spielminut­en nicht getroffen, nun ist der Knoten wohl geplatzt. „Das Pokalspiel hat ihm sehr gut getan, das hat sich heute gezeigt“, sagte Manager Armin Veh. Und der FC ist mit sieben Punkten aus drei Spielen im Soll.

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FOTO: DPA Kölns Torschütze Simon Terodde jubelt nach seinem Treffer zum 2:1. Dreimal traf er gegen Aue.

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