Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Fortuna II verliert kurz vor Schluss
Nach einer langweiligen ersten Halbzeit entwickelt sich nach der Pause ein ansehnliches Fußballspiel. Aachen drängt auf den Treffer, Düsseldorf geht in der Verteidigung bis an die Schmerzgrenze. Am Ende jubeln trotzdem die Gäste.
Nach dem Schlusspfiff der Partie von Fortunas U23 gegen Alemannia Aachen in der Fußball-Regionalliga West saßen die Düsseldorfer größtenteils mit versteinerten Mienen auf und vor der eigenen Bank. Nach einer zweiten Halbzeit, in der sich die Mannschaft von Trainer Nico Michaty aufopferungsvoll gewehrt und sich den zahlreichen Angriffen der Aachenern entgegengestellt hatte, hieß es am Ende trotzdem 0:1.
Doch mitten in der herrschenden Stille begann sogleich die Aufarbeitung des Spiels. Co-Trainer Lukas Sinkiewicz und Führungsspieler „Lumpi“Lambertz nahmen den jungen Dustin Willms zur Seite und besprachen mit ihm sachlich und ohne Vorwürfe eine Szene aus der 76. Spielminute, in der die „Zwote“mit drei Mann auf das Tor der Gäste zulief undWillms den Ball letzten Endes nicht auf Kaito Miyake rüberlegte, sondern sich für die wohl schlechtere Passoption Dario Bezerra Ehret entschied. „Oft kommt es bei so einem Spielverlauf, dass man durch so eine Aktion das Spiel glücklich gewinnt“, haderte Michaty. Doch an der Situation, die zu diesem Zeitpunkt die Führung für die Hausherren hätte sein können, wollte er die Niederlage nicht festmachen und merkte daher sofort an: „Unter dem Strich ist der Sieg für die Alemannia aber verdient.“
Das Spiel nahm erst im zweiten Durchgang so richtig Fahrt auf, vor dem Seitenwechsel passierte auf beiden Seiten kaum etwas. Dass nun mehr Zug im Spiel war, lag vornehmlich an den Gästen aus der Kaiserstadt. Entweder blieben sie jedoch zu harmlos im letzten Drittel vor dem Tor, scheiterten an einem abermals gut aufgelegten Jannick Theißen im Tor der Fortuna oder eben an Leander Goralski. Der stand nach einer Ecke auf der Linie und wurde mit vollerWucht am Kopf getroffen, verhinderte aber den Gegentreffer (64.). Von den Hausherren kam derweil zu wenig, bis auf die Überzahlsituation, die nicht konsequent genug ausgespielt wurde, strahlten sie kaum Gefahr aus.
Daher sah es lange so aus, als sollte die Fortuna dem Druck stand halten und das torlose Remis über die Zeit retten können. Doch in der Schlussphase wechselte Alemannias Trainer Fuat Kilic Angreifer Vincent Boesen ein. Dieser dankte seinem Coach keine zwei Minuten nach seiner Hereinnahme mit dem Tor des Tages (88.) und sorgte für hängende Köpfe bei den Düsseldorfern und einen befreienden Jubel bei seinem Team.„Das ist natürlich extrem bitter, so spät das Gegentor zu kassieren. Das müssen wir schnell abhaken, die Fehler analysieren und nach vorne blicken“, sagte Verteidiger Leroy Kwadwo.