Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Offene Fragen
Valsartan-Skandal
Endlich etwas zum Valsartan-Skandal in der Zeitung. Aber mir fehlen kritische Fragen zum Thema: 1. Warum sind die gesetzlich versicherten Patienten auf die Kulanz der Krankenkassen angewiesen, dass diese die erhöhten Zuzahlungen übernehmen? Da die Pharmaunternehmen ihre Produkte nicht liefern können, erfüllen sie nicht die gültigen Verträge und müssen dafür meiner Meinung nach die Differenz erstatten, die die Krankenkassen gesammelt beanspruchen müssten. – 2. Wieso müssen die Krankenkassen (Beitragszahler) den zusätzlichen Arztbesuch zur Beratung und Umstellung des Blutdruckmittels bezahlen? Auch hier ist es meiner Meinung nach die Aufgabe der Krankenkassen, die zusätzlich entstandenen Kosten bei den entsprechenden Pharmafirmen einzufordern. – 3. Warum muss ich die schlechte Ware wegwerfen und mir neue geben lassen? Die Krankenkassen müssten die nicht verbrauchten Tabletten sammeln, erfassen und dann die Kosten dafür konsequent bei den Pharmafirmen zurückfordern. In anderen Branchen muss die schlechte Ware ja schließlich auch zurückgenommen werden. – 4. Warum gibt es keine deutliche Position der Politik (und zwar in Land und Bund), die die Verursacher beispielsweise in den oben genannten Punkten in die Pflicht nimmt? Sollten gesetzliche Regelungen das verhindern, so muss die Politik im Sinne des Verbraucher- und Gesundheitsschutzes unmittelbar aktiv werden.
Michael Maurer
Grefrath