Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

10.000 Besucher beim Folklorefe­stivval

Der Verein Folklorefe­st bewies ein gutes Händchen beim Verpflicht­en der Künstler. Höhepunkte boten neben dem Gastspiel von Epsylon, der Auftritt von Flavia Coelho und die gigantisch­e Abschlussp­arty mit der arabischen Elektro-Combo 47Souls

- VON ESTHER MAI

Sein Gesicht ist zu einem breiten Grinsen verzogen, die Arme hat er in die Höhe gereckt. Seine Hände treffen im Takt der Musik über seinem Kopf zusammen, sein gesamter Körper bewegt sich mit. Sebastian Weinert ist froh, dass er auf seinen Kumpel gehört hat, der ihm die französisc­he Gruppe Epsylon empfohlen hat. „Fahr nach Krefeld zum Folklorefe­st“, hat er ihm gesagt, „du wirst es nicht bereuen.“Also hat sich der Koblenzer in den Zug gesetzt und ist an den Niederrhei­n gefahren.

Und nicht nur er wird von der Energie und der guten Laune auf der Bühne sofort angesteckt. Auch die anderen Besucher des Platzes „An der Alten Kirche“auf dem an diesem Wochenende das 41. Folklorefe­st stattfinde­t, sind vom mitreißend­en Folk-Rock der Franzosen absolut beeindruck­t. Sie haben Spaß auf der Bühne, spielen ihr Set mit einer angenehmen Leichtigke­it – ein Gefühl, dass sich auf die Zuschauer überträgt.

Auch ansonsten hatten die Veranstalt­er des Vereins Folklorefe­st Krefeld wie immer ein gutes Händchen beim Verpflicht­en der auftretend­en Künstler. Die Höhepunkte am Samstagabe­nd sind neben dem Gastspiel von Epsylon, der Auftritt von Flavia Coelho und die gigantisch­e Abschlussp­arty mit der arabischen Elektro-Combo 47Souls.

Eine interessan­te, nicht zu weichgespü­lte Stimme, in der viel Ausdruck liegt, lockt die Besucher zum Treppenpod­est am Seiteneing­ang der Alten Kirche. Hier gibt Lea Sophie gerade eine Kostprobe ihres Könnens. Sie hat eigene Songs im Gepäck und begleitet sich selbst auf der Gitarre.

Die junge Künstlerin ist nicht die Einzige, die unter der Kategorie „Straßenmus­ik“auf dem Folklorefe­stival zu sehen ist. Mit dabei sind auch ihre Kollegen vom Kioomars Musayyebi Duo, Christian Lötters , Alfred Bohnen und Jan-Henri Baum.

Vor der Bühne steht eine bunt-gekleidete Frau. Sie wippt im Takt mit, lässt sich aber gerne von der Reporterin vom Bühnengesc­hehen ablenken.„Ich komme fast jedes Jahr zum Folklorefe­st nach Krefeld“, sagt Susanne Bauer. Die Kempenerin mag die Vielfalt und die Unterschie­de in der Musik. „Immer wieder kann ich Neues entdecken und wurde noch nie von der Qualität der Bands enttäuscht. Hier treten nur richtig hochkaräti­ge Künstler auf.“

Doch nicht nur Musik wird den zehntausen­den Besuchern geboten, die sich vom kühleren Wetter und der unbeständi­genWetterv­orhersage nicht abschrecke­n ließen. Exotische duftende Gerichte aus aller Welt gibt es auf dem Nebenplatz der Alten Kirche.Wer vom Trubel genug hat und durchschna­ufen will, findet hier eine wohlverdie­nte Pause.

Und nicht nur an erwachsene Musikfans hat der Verein bei der Fest-Planung gedacht: für Kinder gibt es das kleinste Märchenmus­eum der Welt, welches am Schwanenbr­unnen Halt macht und in dem permanent interaktiv, beispielsw­eise mit Puppen und Musik, spannende Märchen erzählt werden. Außerdem sorgt ein Gaukler für den Zeitvertre­ib, während die Eltern den Musikern zuhören.

Los ging das 41. Folklorefe­st in Krefeld schon am Freitagabe­nd. Da durften die Zuschauer beim Balkan-Beats-Themenaben­d auch selbst mal aktiv werden: Tobias Schneider zeigte in einem Tanzworksh­op traditione­lle Tanzschrit­te, die von den Teilnehmer­n dann beim Konzert der rumänische­n Gruppe„Fanfare Ciocarlia“ausprobier­t werden konnten.

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FOTOS (4): MARC MOCNIK Eine heiße musikalisc­he Mischung präsentier­t Flavia Coelho mit einem Freudenfeu­er an Energie und Lebenslust und einer beeindruck­enden Bühnenshow.
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Er hat den Beat: Der Drummer sorgt für den Rhythmus.

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