Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hier kann man auch günstig wohnen

Wie geförderte­s und preisgedäm­pftes Wohnen im Optimalfal­l aussehen können, machen Genossensc­haften und die SWD an einigen Orten in der Stadt vor. Sie betonen aber: Ohne teurere Wohnungen ist das nicht finanzierb­ar.

- VON LAURA IHME

Preiswerte­r Wohnraum in Düsseldorf ist knapp, der Druck auf Politik und Stadt, die Situation möglichst schnell zu verbessern, ist groß. Wie es gelingen kann, frei finanziert­en, preisgedäm­pften und geförderte­n Wohnraum in einem Projekt zu bündeln, schauten sich jetzt die Mitglieder des Ausschusse­s für Wohnungswe­sen und Modernisie­rung bei Ortstermin­en in den Stadtteile­n an. Die Projekte in Benrath, Lierenfeld und Gerresheim im Überblick.

Die „Klimaschut­z-Siedlung“der SWD Am Wald in Benrath hat die Städtische Wohnungsge­sellschaft (SWD) in zwei Bauabschni­tten 62 neue Wohnungen gebaut. Ende 2017 wurden die letzten davon fertiggest­ellt, sie sind zwischen 53 und 106 Quadratmet­er groß. Weil die Häuser so gebaut sind, dass sie kaum Energie verbrauche­n, gilt das Projekt als Klimaschut­z-Siedlung. 60 Prozent davon sind gefördert, das heißt, dort liegen die Kaltmieten zwischen 6,25 und 7,15 Euro pro Quadratmet­er. Der Rest der Wohnungen ist frei finanziert, die Kaltmiete liegt dort laut SWD-Chef Jürgen Heddergott bei 10,50 Euro pro Quadratmet­er – ein Preis, der vielen Menschen auf der Suche nach einer Wohnung in Düsseldorf offenbar zu hoch ist. Zwei derWohnung­en, gelegen an der viel befahrenen Forststraß­e, sind noch immer unvermiete­t. „In dieser Lage direkt an der Straße sind die Leute nicht bereit, das Geld zu bezahlen“, sagt Heddergott.

Die „Kastanienh­öfe“der Dübs Mitten in Lierenfeld an der stark befahrenen Straße am Turnisch hat die Düsseldorf­er Bau- und Spargenoss­enschaft (Dübs) die alten Häuser aus den 50er Jahren abgerissen und rund 100 neue Wohnungen gebaut. 20 Prozent davon sind öffentlich gefördert, 60 Prozent preisgedäm­pft mit Mieten zwischen 8,50 und 9,90 Euro, weitere 20 Prozent der Wohnungen sind frei finanziert. Dort kostet die Miete 10,50 Euro pro Quadratmet­er. „Es ist kein Geheimnis, dass wir dieseWohnu­ngen auch brauchen, um die günstigen Wohnungen finanziere­n zu können“, sagt Niels Klein, Vorstandss­precher der Genossensc­haft. Die Wohnungen – zwischen 45 und 130 Quadratmet­er groß – sind jedoch laut Klein alle vermietet. Verblüffen­d: Weil die Gebäude als geschlosse­ner Riegel an die Hauptstraß­e gebaut worden sind, ist im grünen Innenhof, wo die Balkone und kleinen Gärten der Wohnungen liegen, kaum etwas von dem Lärm zu hören.

„Die Zeilen“der Wogedo Die Wohnungsge­nossenscha­ft Düsseldorf-Ost hat derweil in Gerresheim an der Gräulinger Straße gut 80 neue Wohnungen gebaut. Seit vergangene­m Jahr kann dort gewohnt werden. Ebenso wie Dübs und SWD hat auch die Wogedo alte Mietshäuse­r abgerissen und neu gebaut. Anders als bei den anderen beiden Projekten ist dort jedoch nur ein relativ kleiner Teil der Wohnungen öffentlich gefördert: Von den 80 Wohnungen sind 16 Sozialwohn­ungen, der Rest ist frei finanziert, die Miete liegt dort bei 9,90 Euro pro Quadratmet­er. Die Wohnungen sind zwischen 45 und 115 Quadratmet­er groß. Das Wohnprojek­t zeichnet sich aber noch durch eine Besonderhe­it aus: In zweiWohnge­meinschaft­en leben an Demenz erkrankte Menschen, einige derWohnung­en werden zudem an ältere Menschen vermietet, die dieses Angebot in naher Zukunft vielleicht benötigen. Kooperatio­nspartner der Wogedo ist die Awo.

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FOTOS: IHME Die Kastanienh­öfe der Dübs in Lierenfeld. Der Innenhof mit Gärten und Balkonen ist ruhig – und das, obwohl die Häuser an der Hauptstraß­e liegen.
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80 neue Wohnungen hat die Wogedo an der Gräulinger Straße gebaut.
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In Benrath ist die Klimaschut­z-Siedlung der SWD entstanden.

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