Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Die Zukunft liegt am Kamper Weg
Die Stadt plant ein neues großes Wohngebiet rund um die Stadtbahnlinie in Osterath, das innerhalb von 25 Jahren entwickelt werden soll. Rund 600 Wohnungen sollen auf dem 35 Hektar großen Gelände gebaut werden.
Am Osterather Ortsrand soll ein großes neues Wohngebiet entstehen. „Wir wollen den Bereich rund um die Stadtbahnhaltestelle Kamper Weg entwickeln, wo es auf 35 Hektar Platz für rund 600 Wohneinheiten gäbe“, informiert Kirsten Steffens, Leiterin des Meerbu- Steffens. „Die ersten Bewohner könnten ab 2024 einziehen.“
Aktuell hat Meerbusch rund 56.000 Einwohner. In Zukunft könnten es also mehr werden. Allerdings soll die Einwohnerzahl nicht über 60.000 Einwohner steigen. Das besagt das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), das Meerbusch zusammen mit Fachleuten und Vertretern aus der Bürgerschaft in den Jahren 2015 bis 2017 entwickelt hat. „Meerbusch wird vorrangig ein hochwertiger, attraktiver Wohnstandort in grüner Kulisse bleiben. Es gilt, den Anforderungen des demografischen Wandels Rechnung zu tragen und Wohnungen und Quartiere familienfreundlich und altengerecht zu gestalten. Neubau ist vor allem in integrierten Lagen zu realisieren oder in Bereichen, die entsprechend nachgerüstet und entwickelt werden,“heißt es darin.
Im Fokus der Stadtplanung steht Osterath, nachdem sich die Pläne für „Meerbusch-Mitte“, beziehungsweise den Strümper Busch als in der angedachten Größenordnung nicht realisierbar erwiesen haben. Osterath und Büderich seien die Stadtteile mit den meisten Einwohnern, der besten Anbindung an den ÖPNV und dem höchsten Aus- stattungsgrad an öffentlicher Infrastruktur, heißt es in dem Gutachten.
Daher sollten zukünftig 75 Prozent aller in Meerbusch neu gebauten Wohneinheiten in diesen beiden Stadtteilen realisiert werden. Da Osterath den größten Anteil an Wohnbauflächenreserven in Meerbusch besitzt, wird sich hier auch am meisten abspielen. Ein weite- rer Punkt, der für Osterath spricht, ist die nun in nahe Zukunft gerückte Untertunnelung der Bahngleise.
In der nächsten Sitzung des Planungsausschusses wird eine Beschlussvorlage auf dem Tisch liegen, die empfiehlt, einen Planungswettbewerb für das Gebiet Kamper Weg zu organisieren. „Wir wollen einen kompletten Rahmenplan zusam- men mit der Öffentlichkeit erarbeiten, der die Grundlage für die Bebauung der drei Gebiete sein wird“, so Kirsten Steffens. Darin würden sowohl die Größe der Gebäude als auch die soziale Infrastruktur festgelegt.
Man wolle sich auch Gedanken über zukunftsweisende Arbeitsformen in dem Gebiet machen, um Pendlerströme zu verringern. An der Stadtbahnlinie werde es sicher eine verdichtete Bebauung mit Mehrfamilienhäusern geben. Spielplätze, Kindergarten, Radwege und grüne Plätze müssten bedacht werden.