Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Feuerwehr rettet Pferd aus Pool in Nierst
Mit einem speziellen Bergegeschirr für Großtiere zogen die Einsatzkräfte der Feuerwehr Meerbusch das Tier aus dem Wasser.
(tak) Nachdem in der vergangenen Woche eine Anakonda aus dem Latumer See gerettet wurde, ist die Feuerwehr Meerbusch amWochenende zu einem weiteren ungewöhnlichen Tiereinsatz gerufen worden: Am Samstagabend gegen 18.30 Uhr erreichte die Leitstelle ein Notruf. Der Anrufer meldete, dass sich ein Pferde in seinem privaten Swimmingpool in Nierst befinde.
Was sich zunächst wie ein Scherz anhörte, war wahr, wie die Löschzüge aus Nierst und Lank feststellten, als sie mit der Drehleiter der hauptamtlichenWache in Osterath an der Einsatzstelle eintrafen und das Pferd im Wasser sahen.
Umgehend riefen die Feuerwehrleute daher einen Tierarzt und die Feuerwehr Neuss mit einem spezi- ellen Bergegeschirr für Großtiere zur Hilfe.„Das Tier stand mit den Hufen auf dem Boden des Pools und guckte ab dem Schulterbereich aus dem Wasser“, sagt Feuerwehrsprecher Lutz Meierherm. Auch ein Kran des Technischen Hilfswerks wurde angefordert, weil das Tier nicht mit der Drehleiter aus demWasser gehoben werden konnte. Die Leiter konnte nicht nah genug an den Swimmingpool heranfahren werden.
Der Einsatz des Krans war letztlich aber nicht nötig, denn ein benachbarter Landwirt stellte seinen Telelader zurVerfügung, um das Pferd aus dem Pool zu retten. Die Feuerwehrkameraden redeten dem Tier gut zu, der Tierarzt verabreichte ihm ein Beruhigungsmittel, damit es nicht in Panik geriet und dadurch sich oder die Einsatzkräfte verletzte.
Dann konnte das Bergegeschirr angelegt werden. „Zwei Kameraden sind ins Wasser geklettert, glücklicherweise war der Pool relativ warm, und haben das Geschirr unter dem Tier durchgezogen“, so Meierherm. Mit dem Telelader ging es dann in die Höhe – wenige Minuten später stand das Pferd wieder im Trockenen. Nach einer umfangreichen Untersuchung durch den Tierarzt konnte es an seine Besitzer übergeben werden.
Wie das Pferd aus seiner Koppel ausbrechen und in den Garten gelangen konnte, ist nicht bekannt. Für die rund 20 Feuerwehrleute unter Leitung von Stadtbrandinspektor Herbert Derks war der Einsatz nach etwa 90 Minuten beendet.