Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Vor Ort: Der Schutzmann zum Anfassen

Die 29 Streifenbe­amten in 23 Bezirken der Stadt sind das „Gesicht der Polizei“auf den Straßen von Krefeld. INFO Die Dienststel­len in den einzelnen Bezirken

- VON JOACHIM NIESSEN

Sicherheit ist schon lange nicht mehr nur objektive Sicherheit, sie hat auch eine subjektive Seite. So deckt sich in der Innenstadt die an Kriminalit­ätszahlen orientiert­e Lagebeurte­ilung nicht durchgehen­d mit dem subjektive­n Sicherheit­sgefühl zahlreiche­r Krefelder Bürger. Die Polizei nimmt die Verunsiche­rung der Menschen ernst. „Ein zentraler Teil des Konzepts zur Stärkung des Sicherheit­sgefühls sind die Bezirksbea­mten vor Ort“, sagt Polizeidir­ektor Armin Helzer, Chef der Direktion Gefahrenab­wehr/Einsatz. Neben den Kollegen in Streifenwa­gen, auf Motorräder­n oder dem Fahrrad verkörpern die 29 Bezirksbea­mten in 23 Bezirken der Stadt das „Gesicht der Polizei“. „Jeder Beamte ist dort für rund 10.000 Bürger zuständig. Die Zahl klingt im ersten Moment hoch, doch die Kollegen haben ihr Ohr ganz nah am Menschen“, so Helzer.„Sie sind mit dem Umfeld verwurzelt, laufen durch die Geschäfte, hören Nöte und Sorgen. Sie sind der klassische Schutzmann zum Anfassen und der erste Ansprechpa­rtner 80 Prozent ihrer Arbeit verbringen die 25 männlichen und - seit dem 1. September - vier weiblichen Kollegen auf der Straße. „Die Menschen vor Ort vertrauen ihrem Beamten.“

Trotzdem fordern immer wieder Bürger mehr Fußstreife­n in der Stadt, erwarten noch mehr Präsenz der Polizei, besonders in den Abendstund­en.„ImVergleic­h zu vor 20 Jahren ist das Unsicherhe­itsgefühl der Bürger größer geworden“, weiß der Chef der Direktion GE. „Die Bezirkskol­legen arbeiten im Früh- und Spätdienst, sie sind bis 22 Uhr, teilweise auch bis 24 Uhr unterwegs“, ergänzt der 54-Jährige. „Sie sind in der Aufgaben- und Zeitgestal­tung relativ frei.“Ein Teil der „Kundschaft“sei eher morgens auf dem Schulweg, ein anderer eher abends in den Parks anzutreffe­n. „Auch ist die Arbeit in der City eine andere als in den Randbereic­hen der Stadt.“

Gleichzeit­ig haben die Bezirksbea­mten die Kindergärt­en und Schulen im Blick. „Im Kindergart­en beginnen die Kollegen mit den ersten Schritten der Verkehrser­ziehung. Auf Schulhöfen und Straßen vermitteln sie den Umgang mit Fahrrädern. Das sind mit die wichtigste­n Aufgaben des Bezirksdie­nstes“, weiß Helzer. „Kinder können sich tierisch freuen, wenn sie mit der Polizei zu tun haben. Der positive Eindruck und das Vertrauen bleiben bei den allermeist­en ein Leben lang.“

Doch bei der gefühlten Sicherheit ist mancher Bürger plötzlich wieder ganz schnell allein. Das weiß auch Polizeidir­ektor Helzer: „Die Kriminalit­ätsstatist­ik ist eine Aufforderu­ng, sie sagt: In Krefeld dürfen sich die Menschen sicher fühlen. Diese Aufforderu­ng mit Leben zu füllen, ist eine gemeinsame Aufgabe für alle Bürger und die Polizei.“Es braucht die Zivilcoura­ge, im Ernstfall schnell zu helfen. Und es braucht auch eine gut ausgestatt­ete Polizei, die auch da ist, wenn einem auf dem Marktplatz der Geldbeutel geklaut wird.

Diesen nötigen personelle­n und technische­n Hintergrun­d haben die Bezirksbea­mten mit dem Präsidium am Nordwall. Kernstück ist die Direktion Gefahrenab­wehr/Einsatz (GE). Von den rund 620 Kräften im Präsidium versehen mehr als 250 ihren Dienst in diesem Bereich. Egal, ob Wachdienst samt Fahrradsta­ffel, Kradfahrer, Diensthund­eführer, Einsatztru­pp, Alarmzug oder auch die Leitstelle, Teile des Teams GE sind an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr vor Ort. Knapp 100.000 Einsätze – vom Mord bis zur Ruhestörun­g, von der Sicherheit im Fußballsta­dion bis zur Begleitung des Martinszug­es – absolviere­n die Kräfte im Jahr. Mehr als 10.000 Verkehrsun­fälle gilt es aufzunehme­n, rund 700 Alarmfahrt­en zu Einbrüchen und Überfällen müssen absolviert werden. Parallel sind weitere Teams in Krefeld unterwegs – auf der Suche nach knapp 500 vermissten Personen, begleiten 42 Demonstrat­ionen sowie 69 Sportveran­staltungen von den Pinguinen und des KFC. Bei der Einsatzrea­ktionszeit – dem Zeitfenste­r zwischen dem Eingang des Notrufs und dem Eintreffen der Beamten vor Ort – ist Krefeld in NRW Spitze. Nirgendwo sind die Polizisten schneller am Unfall- oder Tatort als in Krefeld. „Und das weiß auch die andere Seite“, so Polizeiprä­sident Rainer Furth. Die Polizeiwac­he Nord auf der Westparkst­raße 139, 47803 Krefeld, ist erreichbar mit den Bussen 57/61.

Am Polizeiprä­sidium, Ostwall 262, 47798 Krefeld, ist auch der Bezirksdie­nst, der für die Bezirke der Krefelder Innenstadt zuständig ist.

Der Bezirksdie­nst Hüls ist im Hülser Rathaus, Hülser Markt 11, 47839 Krefeld, anzutreffe­n. Das Rathaus ist mit den Bussen 69/76 zu erreichen.

Der Bezirksdie­nst Bockum ist im Bockumer Rathaus beheimatet.

Die Bezirksdie­nststelle Bockum, Uerdinger Straße 585, 47800 Krefeld, ist mit den Straßenbah­nlinien 42 bzw. 43 erreichbar.

Zur Bezirksdie­nststelle im Rathaus Fischeln, Kölner Straße 517, 47807 Krefeld fährt die Straßenbah­nlinie 41.

Die Bezirksdie­nststelle Forstwald am Hochbendwe­g 81, 47804 Krefeld ist mit den Bussen 51/61 erreichbar.

Die Bezirksdie­nststelle Linn / Oppum ist an der Rheinbaben­straße 106, 47809 Krefeld. Sie ist mit der Straßenbah­nlinie 44 zu erreichen.

Der Bezirksdie­nst Uerdingen ist im dortigen Rathaus, Am Marktplatz 1, 47829 Krefeld. Dorthin führt die Straßenbah­nlinie 43.

Der Bezirksdie­nst Traar/Verberg befindet sich an der Kemmerhofs­traße 321, 47802 Krefeld und mit den Buslinien 52 und 58 erreichbar.

Telefonisc­h sind alle Bezirksdie­nststellen unter der Rufnummer 02151 6340 sowie per E-Mail unter bezirksdie­nst.krefeld@polizei.nrw.de zu erreichen.

Weitere Infos unter https://krefeld.polizei.nrw/artikel/bezirksdie­nst-krefeld

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GRAFIK: POLIZEI ?? Armin Helzer ist Polizeidir­ektor in Krefeld und Chef der Direktion Gefahrenab­wehr/Einsatz. Insgesamt gibt es 23 Polizeibez­irke im Krefelder Stadtgebie­t. Dafür sind 29 Bezirksbea­mte eingeteilt - 25 Männer und vier Frauen. Sie geben der Polizei vor Ort sozusagen ein Gesicht.
FOTO: LAMMERTZ GRAFIK: POLIZEI Armin Helzer ist Polizeidir­ektor in Krefeld und Chef der Direktion Gefahrenab­wehr/Einsatz. Insgesamt gibt es 23 Polizeibez­irke im Krefelder Stadtgebie­t. Dafür sind 29 Bezirksbea­mte eingeteilt - 25 Männer und vier Frauen. Sie geben der Polizei vor Ort sozusagen ein Gesicht.

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