Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Krefelder wird Finanzchef von Unitymedia
Der Krefelder Thomas Funke übernimmt bei Unitymedia die Verantwortung für die Finanzen. Als neuer Chief Financial Officer (CFO) tritt er sein Amt in einer wichtigen Übergangsphase an. Der Mutterkonzern hat angekündigt, Unitymedia Deutschland an Vodafone verkaufen zu wollen. Der ehemalige Zeitsoldat Funke hat am Fichte-Gymnasium sein Abitur gemacht und die ersten 16 Lebensjahre in Krefeld verbracht.
Der Krefelder Thomas Funke hat mit sofortiger Wirkung die Funktion des Finanzchefs (CFO) von Unitymedia übernommen und ist damit in die Geschäftsführung aufgerückt. Der Diplom-Kaufmann und Master of Law ist auf dem Dießem groß geworden. Er hat mit seinen Eltern direkt gegenüber dem Krankenhaus Maria Hilf gewohnt, auf den Gleisen der K-Bahn gespielt, später das Fichte-Gymnasium besucht und dort Abitur gemacht. Funke stammt aus einem Arbeiterhaushalt. Der Vater verdiente sein Geld als Werkzeugmacher, die Mutter ihres als Krawattennäherin.
Thomas Funke wählte den Weg zur Bundeswehr. Er verpflichtete sich für zehn Jahre, nahm den Dienstgrad eines Hauptfeldwebels ein und studierte berufsbegleitend in Köln, später in Münster. Der 43-Jährige war damals auch für den Militärischen Abschirmdienst unterwegs. Sportlich engagierte er sich im Tischtennisteam in Königshof. Im Alter von 16 Jahren zogen er und seine Eltern nach St. Tönis. „Das ist ja auch irgendwie Krefeld“, sagte er gestern. Das Geschehen in der Seidenstadt verfolge er mit Interesse — etwa die Schließung des Fichte-Gymnasiums.
Thomas Funke folgt bei Unitymedia auf Winfried „Winni“Rapp, der das Unternehmen als Chief Executive Officer leitet. Im Mai hatte Liberty Global, der Mutterkonzern von Unitymedia mit Sitz in London, den Verkauf seiner Landesgesellschaften in Deutschland sowie drei osteuropäischen Ländern an Vodafone angekündigt.
„Ich freue mich sehr, dass mir die Geschäftsführung diese verantwortungsvolle Aufgabe in dieser entscheidenden Übergangsphase anvertraut. Die ganzheitliche Leitung des Finanzbereichs eines erfolgreichen Unternehmens wie Unitymedia ist eine spannende Aufgabe – und eine großartige Entwicklungschance zugleich. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer Strategie, über Kundenzentrierung zu wachsen, auch in Zukunft Erfolg haben werden“, kommentiert Thomas Funke seinen Karriereschritt.
„Mit Thomas bauen wir auf einen Kollegen aus den eigenen Reihen und damit auf Kontinuität in unserem Geschäft. Gleichzeitig fördern wir die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter im eigenen Haus. Ich gratuliere Thomas herzlich zu diesem Schritt und freue mich auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit,“sagt der kommende CEO Winni Rapp.
Thomas Funke leitet seit 2015 als Vice President die Bereiche Accounting und Finance Operations bei Unitymedia. Zuvor war er für das Compliance & Risk Management im Unternehmen verantwortlich. Zwischen 2011 und 2013 arbeitete er als Prokurist und Manager bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baker Tilly Deutschland. Seine Erfahrungen im Finanzbereich sammelte der ehemalige Zeitsoldat über einige Stationen als kaufmännischer Leiter in mittelständischen Unternehmen.
Unitymedia mit Hauptsitz in Köln ist nach eigenen Angaben einer der führenden Kabelnetzbetreiber in Deutschland und eine Tochter von Liberty Global. Das Unternehmen erreicht in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg 13 Millionen Haushalte mit seinen Breitbandkabeldiensten. Zum 30. Juni 2018 hatte Unitymedia 7,2 Millionen Kunden, die 6,3 Millionen TV-Abonnements und 3,5 Millionen Internet- sowie 3,3 Millionen Telefonie-Abos bezogen haben.
Der Mutterkonzern Liberty Global ist nach eigenen Angaben das weltweit größte international agierende Unternehmen im Bereich TV und Breitband mit Tochtergesellschaften in insgesamt elf europäischen Ländern unter den Marken Virgin Media, Unitymedia, Telenet und UPC. Liberty Global hält auch 50 Prozent an VodafoneZiggo, einem niederländischen Joint Venture, das vier Millionen Kunden, zehn Millionen Festnetz-Abonnenten und fünf Millionen Mobilfunk-Abonnenten hat.