Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Ich mag das Spiel gegen Abwehrschr­änke“

Rouwen Hennings stand in beiden Bundesliga­partien in Fortunas Startelf. In der Länderspie­lpause spricht er über den Saisonstar­t, das Zusammensp­iel mit Marvin Ducksch und das mögliche Duell mit Ex-Fortune Kevin Akpoguma.

- VON PATRICK SCHERER

Es gab sie, die Skeptiker, die ein großes Fragezeich­en malten, ob Rouwen Hennings denn noch die Tauglichke­it für die Bundesliga mitbringen würde. Fortunas Trainer Friedhelm Funkel hat daran nie gezweifelt. Und vor allem beim 1:1 in Leipzig bewies der Stürmer seinen Wert für den Aufsteiger. In der Länderspie­lpause sammelt der 31-Jährige nun Kraft für die kommenden Aufgaben und schildert seine Sicht über den Status quo der Fortuna. Rouwen Hennings über...

...den Saisonstar­t: „Wir hätten mindestens noch einen Punkt mehr verdient gehabt. Es ist kein perfekter Start, aber es war wichtig, wenigstens den einen Punkt vor der Länderspie­lpause geholt zu haben. Wir wissen alle, dass es harte Arbeit ist und wir nicht einfach so mitspielen können. Wir müssen in den restlichen 32 Spielen immer alles raushauen, um auf Augenhöhe zu kommen. Wir können mithalten, aber immer nur, wenn wir Vollgas geben. Wir haben gemerkt, dass Fehler eiskalt bestraft werden. Es gibt keine Durchschna­ufphase mehr.“ ...das Zusammensp­iel mit Marvin Ducksch: „Je mehr Offensivsp­ieler auf dem Platz sind, desto mehr Räume habe ich. Und ich habe eine Anspielsta­tion, die auch offensiv denkt. Es hat sich gut angefühlt. Vielleicht haben wir den Trainer ja überzeugt, dass er jetzt immer mit zwei Stürmern spielen lässt. Auch mit Stögi (Kevin Stöger, Anm. d. Red.) war es gegen Augsburg gut. Aber Stögi ist kein Wandspiele­r, sondern hat eben andere Qualitäten. Der Trainer wird je nach Gegner entscheide­n.“

...das Duell mit Dayot Upamecano in Leipzig: „Ich mag ja das körperbeto­nte Spiel, wenn es zur Sache geht – gerade gegen solche Abwehrschr­änke. Die machen es einem nicht einfach, den Ball zu kontrollie­ren. Das macht schon Spaß. Man will einfach gegen die Besten spielen und die auch piesacken und zeigen, dass wir auch Fußball spielen können.“

...seinen Anteil an der Vorarbeit zum 1:0 in Leipzig: „Sowas trainieren wir immer wieder: In Unterzahl auf engem Raum den Ball behaupten. Und die Leipziger sind ja auch nicht übermächti­g, auch gegen die kann man Zweikämpfe gewinnen, auch gegen drei, vier Mann auf einmal. Das war insgesamt ein perfekter Spielzug.“

...sein bisher einziges Bundesliga­tor am 25. September 2010 für St. Pauli gegen Dortmund: „Das werde ich sicher nie vergessen. Es hat ja eine Zeit gedauert, bis ich jetzt wieder Bundesliga spielen durfte. Ich setze mich nicht unter Druck und gehe verbissen aufs Feld und verkrampfe dann. Ich bin sicher, ich werde irgendwann wieder treffen.“

...die Chancenver­wertung: „Wir müssen da noch konsequent­er werden. Du wirst nicht in jedem Spiel drei, vier Hochkaräte­r kriegen. Unser Spiel wird auch noch irgendwann mehr auf die Offensive aufbauen. Momentan ist es noch auf die Defensive ausgericht­et. Wenn wir uns noch besser einspielen, werden wir auch öfter den Ball haben und den Gegner laufen lassen können. Wenn wir dann einen ruhigeren Spielaufba­u haben, kommen auch mehr Abschlussm­öglichkeit­en. Marvin hatte schon ein paar, ich komme auch noch zu meinen Chancen. Und dann werden wir auch Tore machen.“

...die Außenseite­rrolle in der Liga: „Kein Gegner wird vor dem Spiel gegen uns sagen: ,Männer, da kommt aber ein riesiger Brocken auf uns zu.’ Aber wir haben gezeigt, dass wir mithalten können. Das wissen die Gegner jetzt auch und werden sich auf uns einstellen, so wie wir uns auch auf sie einstellen werden.“

...die Perspektiv­e mit Fortuna: „In den ersten 20 Minuten gegen Augsburg waren alle nervös. Da mussten wir uns berappeln, dann hat es funktionie­rt. Aber jetzt ist keiner mehr nervös. Der Unterschie­d zwischen erster und zweiter Liga ist aber sehr groß. In der vergangene­n Saison sind wir zwar souverän als Erster aufgestieg­en, aber wir waren nicht immer bei 100 Prozent Leistungsf­ähigkeit. Jetzt ist es so: Nur wenn alles klappt, haben wir die Chance, Platz 15 zu erreichen. Außer Nürnberg und uns haben alle anderen Teams ganz andere Mittel zur Verfügung – von der Infrastruk­tur und dem Spielermat­erial. Wir versuchen da hinzukomme­n. Es wäre der erste Schritt, die Klasse zu halten.“

...das mögliche Duell mit Ex-Fortuna Kevin Akpoguma (Hoffenheim): „Noch habe ich keinen Kontakt zu ihm aufgenomme­n. Das wird die nächsten Tage kommen. Er musste verletzt ausgewechs­elt werden. Ich hoffe, dass die Verletzung bis dahin ausheilt. Für ihn wäre es ja auch cool, gegen Fortuna zu spielen.“

Ansetzunge­n: Derby in Gladbach am Sonntag

(faja) Die Deutsche Fußball-Liga hat die Anstoßzeit­en der Bundesliga­partien vom siebten bis zum 14. Spieltag bekannt gegeben. Demnach tritt die Fortuna viermal samstags zur beliebten Anstoßzeit um halb vier an. Dreimal muss sie aber auch an Freitagen und einmal an einem Sonntag ran.

Düsseldorf­s Fans, die ihre Mannschaft zum FC Bayern begleiten möchten, werden sich freuen. Denn die Partie in der Münchener Allianz-Arena fällt auf einen Samstag: Anstoß ist am 24. November um 15.30 Uhr.

Alle anderen Auswärtssp­iele gehen zum Leidwesen der Anhänger nicht an Samstagen über die Bühne: Zu Eintracht Frankfurt (19. Oktober) und Werder Bremen (7. Dezember) geht es an Freitagen (20.30 Uhr). Das Derby bei Borussia Mönchengla­dbach ist für Sonntag, 4. November, um 15.30 Uhr angesetzt.

Publikumsf­reundlich sind die Ansetzunge­n der Heimspiele gegen Schalke 04 (6. Oktober), den VfL Wolfsburg (27. Oktober) und Hertha BSC Berlin (10. November), die alle an Samstagen um 15.30 Uhr angepfiffe­n werden.

Das einzige Abendspiel in der heimischen Arena gibt es gegen den FSV Mainz 05 (Freitag, 30. November, 20.30 Uhr).

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FOTO: C. WOLFF Rouwen Hennings im Duell mit Leipzigs Dayot Upamecano.

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