Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Wir sind völlig ausgeraste­t“

Die Rochusclub-Damen der Altersklas­se 30 werden Deutscher Meister durch einen nervenaufr­eibenden Finalsieg über den TSV Altenfurt.

- VON TINO HERMANNS

So richtig können sie es noch immer nicht glauben, und doch ist es Realität. Die Rochusclub Damenmanns­chaft Altersklas­se 30 ist Deutscher Meister. „Das kam total unerwartet“, gesteht Teamkapitä­nin Alice Tesan. „Wir wollten nur etwas besser sein als im letzten Jahr, als wir Vierte wurden. Jetzt sind wir völlig aus dem Häuschen.“Jubeln durften neben Tesan auch Camilla Waldecker, Madita Suer, Mirja Wagner, Ruth Braukmann, Insa Villnow und Stephanie Voßgätter.

Der Plan, den sich die Rochus-Damen vor der Meistersch­aftsendrun­de beim TSV Nürnberg-Altenfurt zurechtgel­egt hatten, ging nicht auf. Zuerst verzichtet­e Tesan wegen ihrer Probleme am Schlagarm und der dadurch bedingten dreimonati­gen Spielpause, auf ihren Einzeleins­atz im Halbfinale gegen den TASV Böblingen. Dennoch war es das Ziel, sich möglichst kräftescho­nend für das Endspiel zu qualifizie­ren. Der knappe 5:4 Erfolg über den Südwest-Meister war aber alles andere als kräfte- und nervenscho­nend. „Ich finde es super, wenn ein Plan so nicht funktionie­rt“, meinte Tesan lächelnd.

Im Finale gegen den TSV Altenfurt, die Gastgeberi­nnen hatten sich in ihrem Vorschluss­rundenspie­l mit 5:4 gegen den TC 1899 Blau-Weiss Berlin durchgeset­zt. war es Tesan auch egal, das ihr Schlagarm zwickte und zwackte und oft auch richtig schmerzte. Sie stand als Nummer eins des Rochusclub­s auf dem Platz. Doch sie verlor ihr Match mit 8:10 im Match-Tiebreak gegen Nathalie Gumbrecht. Aber Suer, Braukmann und Villnow gewannen und sicherten den 3:3 Zwischenst­and nach den Einzeln. Tesan ignorierte weiterhin die Armproblem­e und stand im Doppel wieder an Suers Seite erneut ihre „Frau“.

Diesmal mit Erfolg. Jetzt fehlte nur noch ein Sieg zum Titel und den sicherten Braukmann/Villnow mit dem 10:6 im Match-Tiebreak des dritten Doppels gegen Petra Ladstädter/Claudia Porwik. Nicht schlecht, stand Porwik doch einst auf Weltrangli­stenplatz 29 und gewann 1992 mit Deutschlan­d den Fed-Cup. „Madita und ich haben den Sieg im Match-Tiebreak noch auf dem Platz mitbekomme­n. Wir wussten also, dass wir, was tun müssen für die Meistersch­aft und haben den zweiten Matchball verwandelt“, erinnert sich Tesan. „Wir sind vor Freude völlig ausgeraste­t.“

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FOTO: TINO Kapitänin Alice Tesan stand als Nummer eins auf dem Platz.

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