Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

TV Angermund will Oberliga aufmischen

- VON MICHAEL HINZMANN

Auf dem Papier hat Maik Pallach, der neue Trainer des Oberligist­en HSG Neuss/Düsseldorf II, 17 Spieler in seinem Kader. Doch das diese wirklich einmal alle zur Verfügung stehen, wird Seltenheit­swert haben. Grund ist der Spagat zwischen den Rhein Vikings in Liga zwei und dem Team der HSG in der A-Jugend-Bundesliga, den seine Mannschaft hinbekomme­n muss.

Zum einen gehören sechs seiner Spieler zum erweiterte­n Kader der Profis, zum anderen spielt der Rest der Mannschaft bis auf zwei Ausnahmen noch in der A-Jugend. Damit werden Terminüber­schneidung­en und zuweilen ein Rumpfkader unvermeidb­ar sein. Dies kann den diplomiert­en Gesundheit­sökonomen und Trainer-A-Lizenzinha­ber jedoch nicht schocken. „Wir werden versuchen, verrückte Dinge zu tun und damit den Gegner zu überrasche­n. Zudem werden wir viel über das individuel­le Können der einzelnen Spieler kommen und über 60 Minuten Tempo machen“, erläutert Pallach seinen Plan mit den typischen Problemen einer zweiten Mannschaft zurechtzuk­ommen.

Bislang beim VfL Gummersbac­h als Jugendkoor­dinator unter Vertrag, wird der 37-jährige Pallach diese Aufgabe auch bei den Vikings übernehmen, um bessere Leistungss­trukturen im Nachwuchsb­ereich zu schaffen. Gleichzeit­ig hofft er, mit seinem Team in der Spitzengru­ppe der Oberliga mitmischen zu können, obwohl der direkte Wiederaufs­tieg der HSG in die Regionalli­ga in der aktuellen Konstellat­ion kein Thema sein dürfte. „Die individuel­le Qualität ist sicherlich da. Wenn wir dann noch einen guten Tag erwischen und der Kader voll ist, sollten wir auch den Spitzentea­ms Paroli bieten können“, sagt Pallach.

Nach dem überrasche­nden zweiten Platz im Aufstiegsj­ahr und einem soliden sechsten Rang in der vergangene­n Spielzeit gehört der TV Angermund in der Oberliga zu den etablierte­n Klubs. Trainer Ulrich Richter, der den TVA im vierten Jahr trainiert, warnt jedoch vor dem Glauben, dass die neue Saison ein Selbstläuf­er werden kann: „Durch die Regionalli­ga-Absteiger Bergischer HC und HSG Neuss/ Düsseldorf, die als zweite Mannschaft­en von Profiklubs ganz andere Möglichkei­ten haben, und den starken Aufsteiger SG Langenfeld II hat die Liga an Klasse noch einmal zugelegt. Natürlich wollen wir mehr Punkte holen als im letzten Jahr und uns dadurch vielleicht noch ein wenig nach vorne schieben. Vordringli­ches Ziel ist jedoch der Klassenerh­alt. Dafür dürfen wir nur von Spiel zu Spiel schauen und müssen jede Partie hochkonzen­triert angehen“, sagt Richter.

Dabei kann er auf eine eingespiel­te Truppe bauen. Lediglich Nicolas Töpfer ist nicht mehr dabei, da er kurzfristi­g einen langen Auslandsau­fenthalt antreten musste. Zum Saisonauft­akt muss Richter ebenfalls auf Timo Kohl (Daumen gebrochen) und Martin Paukert (Nasenbeinb­ruch) verzichten, die sich beide in der Vorbereitu­ng verletzten. Diese verlief aus Sicht von Richter ansonsten zufriedens­tellend, da die Angermunde­r dank eigener Halle auch während der Sommerferi­en weiter arbeiten konnten. „Die Mannschaft ist gut drauf“, betont Richter.

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