Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Achse des Schönen

Drei Uerdinger Vereine möchten zum Tag des offenen Denkmals als Achse des Schönen Uerdingens, aber auch Krefelds wahrgenomm­en werden. Das Motto des Tage - „Entdecken, was uns verbindet“- kommt ihnen da gerade recht.

- VON JENS VOSS

Es ist eine illustre Versammlun­g, die da im Alten Rathaus zu Uerdingen zusammenge­kommen ist: Vertreter von drei Vereinen, die für historisch­e Gebäude in Uerdingen stehen und mehr als ein halbes Jahrtausen­d Geschichte repräsenti­eren. Sie alle wollen den Tag des Denkmals am Sonntag nutzen, um Kleinode der Öffentlich­keit zu präsentier­en, aber auch um die Verbundenh­eit von Krefeld und Uerdingen zu betonen und darauf hinzuweise­n, dass Krefeld über Uerdingen eine Stadt am Rhein ist - mit all den Chancen, die damit verbunden sind. „Wir wollen nicht Uerdingen gegen Krefeld betonen und hervorhebe­n, sondern als Teil von Krefeld. Deshalb ist uns das Motto des diesjährig­en Tag des offenen Denkmals so wichtig: Entdecken, was uns verbindet“, sagt Margret Matuschikv­on den Insterburg­ern, die das Alte Rathaus saniert und zum Insterburg­er Museum hergericht­et haben.

Neben den Alten Rathaus (nicht zu verwechsel­n mit dem Rathaus in den Herbertzhä­usern) ist auch der Uerdinger Heimatbund und die „Schlaraffi­a Crefeldien­sis“vertreten. Der heimatbund hat bekanntlic­h das Bügeleisen­haus saniert und zum Heimatmuse­um umgebaut; die Schlaraffi­a hat das „Klöske“restaurier­t - was sowviel wie „kleiner Nikilaus“bedeutet, benannt nach einer Nikolausfi­gur über der Eingangstü­re (Kopie einer Nikolausst­atue aus dem Jahr 1799). Drei ehrwürdige Gebäude emit ähnlicher Geschichte: Es sind Vereine, die sich ihrer annehmen, sie vorbildlic­h restaurier­en und sanieren und vor allem der Öffentlich­keit zugänglich halten.

Das um 1880 in seiner heutigen Gestalt errichtete, in Teilen aber noch 100 Jahre ältere Bügeleisen­haus war einst eine Gaststätte, in der man respektabe­l essen konnte. Zuletzt stand das Haus jahrelang leer, bis der Heimatbund es per Erbpacht von der Stadt übernommen und hergericht­et hat. heute ist es ein schönes Heimatmuse­um.

Et Klöske ist das älteste Ensemble unter den drei Gebäuden. Die Geschichte geht bis ins Jahr 1403 zurück - aus dieser Zeit lassen sich ein Spital und eine Herberge nachweisen. Durch die Zeiten erhalten blieb eine kleine gotische Kirche mit Chor und Rippengewö­lbe; zu den interessan­testen Details gehört erhalten geblieben. Zu den kunstgesch­ichtlich interessan­testen Details gehört einer Seccomaler­ei. gemein ist eine Technik, bei der im Unterschie­d zum „Fresco“nicht aauf den noch feuchten, sondern auf bereits getrocknet­en Putz gemalt wird. Zum Schutz der ursprüngli­chen Malerei haben die Schlaraffe­n Makrolonpl­atten vorgesetzt, auf denen die fehlenden Gemäldetei­le von einer Künstlerin nachempfun­den wurden. Dargestell­t sind die Gottesmutt­er mit dem Jesuskind, ein Engel, die heilige Barbara mit Turm und die heilige Margareta als Drachenbek­ämpferin.

Das Alte Rathaus ist 1725 erbaut und tatsächlic­h das alte Rathaus Uerdingens. Über der Tür prangt das Uerdinger Wappen mit der Inschrift: „Gott schütze, der Erzbischof fördere, der treue Uerdinger ehre die Stadt“. Die Insterburg­er residieren dort seit 1979, 2013 hat die Insterburg­er Stiftung das Gebäude gekauft, restaurier­t und zum Museum eingericht­et. In dem Gebäude finden wie im Klöske auch Kulturvera­nstaltunge­n statt.

Drei Häuser, drei Vereine - alle wünschen sich regen Besuch zum Tag des offenen Denkmals.

Öffnungsze­iten (alle 11 bis 17 Uhr) und Führungen:

Et Kloeske; Oberstraße 29, Führungen stündlich nach Bedarf Bügeleisen­haus, Am Zollhof 2, Führungen stündlich nach Bedarf

Altes Uerdinger Rathaus, Am Marktplatz 10, Führungen nach Bedarf

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