Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Tag des offenen Denkmals: Alle Gebäude

- VON JAMIE DUPONCHEE

„Entdecken was verbindet“lautet das Motto des „Tags des offenen Denkmals“am 9. September. Der Tag feiert Jubiläum: Vor 25 Jahren fand er erstmals statt. Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier nimmt das Jubiläum zum Anlas, diese Tradition zu würdigen: „Unsere Denkmale erzählen, was gewesen ist und unser kulturelle­s Gedächtnis bereichert. Dass diese Geschichte oft Grenzen überschrei­tet und Menschen verschiede­ner Kulturen und Nationen verbindet, ist die eine Einsicht, die uns immer wieder stauen lässt und unseren Horizont erweitert“, schreibt er in einem Grußwort. Die Kultur- und Geschichts­veranstalt­ung wird von der „Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz“jährlich deutschlan­dweit koordinier­t. Krefeld ist mit sieben Veranstalt­ungsorten ein Teil dieses Kulturproj­ekts.

Ehemalige Produktion­sgebäude der Vereinigte­n Seidenwebe­reien AG (Girmesgath 5):

Die Textilfabr­ikanten Hermann Lange und Josef Esters gründeten 1920 die Seidenwebe­rei namens VerSeidAG. Als Architekt für die Produktion­sstätte der Firma wurde Ludwig Mies van der Rohe engagiert. Mies van der Rohe entwarf die Häuser Lange und Esters an der Wilhelmsho­fallee. Der Architekt designte das sogenannte HE-Gebäude und die Färberei des Industriek­omplexes. Es handelt sich dabei um den einzigen Industrieb­au von Mies van der Rohe weltweit.

Öffnungsze­iten am 9. September, 10 - 18 Uhr, Führung 13 Uhr. Tel: 02151/440826.

Kath. Stadtkirch­e St. Dionysius (Dionysiusp­latz):

Das Gotteshaus wurde von 1752 bis 1756 erbaut und erhielt 1768 seinen ersten Turm, welcher 1893 neugebaut und 2011 saniert wurde. Der Kölner Dombaumeis­ter Ernst Friedrich Zwirner erweiterte den Kirchenbau durch ein Querhaus von 1840 bis 1843. Die Kirche wurde von 1908 bis 1910 erweitert und umgebaut. 2007 wurde die neue Klais-Orgel eingeweiht. 2015 hat die St. Dionysius-Kirche einen umgestalte­ten und neugeordne­ten liturgisch­en Raum erhalten.

Öffnungsze­iten am 9. September, 11 - 19 Uhr, Orgelführu­ng 12.30 Uhr, Kirchenfüh­rung 14.30 Uhr, Fensterfüh­rung 16.30 Uhr, Besichtigu­ng der Sakristei und des ehemaligen Totenkelle­rs möglich, Tel: 02151/5652272.

Haus Steinert (Kliedbruch­straße 67): Das Haus auf der Kliedbruch­straße stammt vom Architekte­n Hans Poelzig. Er designte das Einfamilie­nhaus für den Fabrikante­n Fritz Steinert. Es ist eins der wenigen noch erhalten Werk von Poelzig und das einzige Bauwerk des Architekte­n in NRW. Die expression­istische Architektu­r kann gerade an den Treppenauf­gang verdeutlic­ht werden. 1997 beinahe abgerissen, aber durch den Protesten der Nachbarn gerettet, steht das Werk unter Denkmalsch­utz. Öffnungsze­iten am 9. September, 11 - 17 Uhr (sonst auf Anfrage geöffnet), Führungen nach Bedarf, Telefon: 02151/5656736.

Lutherkirc­he (Lutherplat­z):

Die vom Architekte­n Prof. Eduard Arnold konstruier­te Kirche wurde im neuromanis­chen Baustil mit Jugendstil­elementen 1900 entworfen und 1904 eingeweiht. Die Orgel der Lutherkirc­he stammt von der Firma E. F. Walcker und Co. 1952- 1953 wurde das Kircheninn­eren saniert und die Kirche erhielt einen neuen Anstrich. 2014 wurde der Luthersaal des Gotteshaus­es renoviert. Öffnungsze­iten am 9. September, 11.30 - 13 Uhr, Kirchenfüh­rung 12 Uhr, 9.30 Uhr Gottesdien­st, 11 Uhr Erläuterun­gen zur Orgel.

Landschaft­spark Heilmannsh­of (Maria-Sohmann-Straße): Der private Landschaft­spark wurde in den 1860er angelegt und ist 5,5 Hektar groß. Die Anlage zeichnet sich durch ihren Bruchwald, ihre Gewässer und eine Parkanlage aus. Der Park ist auch Heimstätte einiger seltener Tier- und Pflanzenar­ten. Das Kernstück der Anlage ist der „Gehölzgart­en“, mit über 400 Baum- und Strauchart­en. 2002 gewann der Landschaft­spark den Krefelder Denkmalpre­is. Öffnungsze­iten am 9. September,

11 - 17 Uhr, Führungen 13 und 15 Uhr und auf Anfrage, Führungen je Person 3 Euro, Kinder sind für die Führung befreit, Hunde bitte anleinen, Tel: 02151/560410.

Uerdingen Altes Rathaus (Am Marktplatz 10):

Das Alte Rathaus in Uerdingen wurde um 1725 im Barockstil erbaut. Die feste Ausstattun­g im Inneren ist weitestgeh­end original erhalten. Seit 1979 wird das Gebäude durch die Kreisgemei­nschaft Insterburg Stadt und Land e.V. mit der Geschäftss­telle und dem Heimatmuse­um genutzt. 2013 erwarb die Stiftung Insterburg das Alte Rathaus und pflegt von Krefeld aus die ostpreußis­che Heimatkult­ur und Geschichte. Öffnungsze­iten am 9. September, 11 16 Uhr, Führungen 11 und 12 Uhr, Um Anmeldung zu den Führungen wird gebeten, Tel: 02151/48991.

Et Klöske (Oberstraße 29):

Der Name der Kapelle an der Oberstraße bedeutet auf hochdeutsc­h „kleiner Nikolaus“. Kapelle eines im 14. Jahrhunder­ts gegründete­n Hospitals, ursprüngli­ch Gasthaus zum Hl. Michael, diente das Gebäude bis Anfang des 19. Jahrhunder­ts der Pflege von Kranken, Armen, Waisen und Obdachlose­n. Im städtische­n Besitz wurde das Gebäude als Schule, Feuerwehrh­aus und Gefängnis genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Secco-Malerei entdeckt und saniert. Seit 2003 befindet sich „Et Klöske“im Besitz der Schlaraffi­a Crefeldens­is e.V., die viel zur Erhaltung des Gebäudes beigetrage­n hat.

Öffnungsze­iten am 9. September, 11 17 Uhr, Führungen stündlich und nach Bedarf, Tel: 02151/303051.

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RP-FOTO: LAMMERTZ Tag des Denkmals: Dr. Wolfgang Lieb, Jochen Spenke, Klaus Drenk, Dietmar Ortmanns, Elmar Jakubowski, Margret Matuschik und Veronika Grallert stellten das Programm vor.
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ARCHIV: TL Et Kloeske: Kapelle eines Hospitals aus dem 14. Jahrhunder­t.
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ARCHIV: LS Der Heilmannsh­of stammt aus den 1860er Jahren.
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ARCHIV; TL Das Alte Rathaus in Uerdingen wurde 1725 erbaut.
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ARCHIV: TL Die Lutherkirc­he am Lutherplat­z wurde 1904 eingeweiht.

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