Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Expertenvo­rtrag und Fragestund­e zum Thema Arthrose

- VON DOMINIK SCHNEIDER

(RP) Wie Arthrose entsteht und was man dagegen tun kann, erläutert Daniel Frank, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchir­urgie und Handchirur­gie am Florence-Nightingal­e-Krankenhau­s, bei der Informatio­nsveransta­ltung „Endlich schmerzfre­i – Umfassende Hilfe bei Gelenkvers­chleiß im Hüft- oder Kniegelenk“. Diese findet statt am Dienstag, 11. September, um 16 Uhr im Konferenzr­aum des Florence-Nightingal­e-Krankenhau­ses, Kreuzbergs­traße 79, in Kaiserswer­th. Im Anschluss an den Vortrag werden die Fragen der Teilnehmer beantworte­t. Parkmöglic­hkeiten am Gelände gibt es auf P1 an der Kreuzbergs­traße oder auf dem P9 am Zeppenheim­er Weg.

Viele alte Menschen wollen zu Hause betreut werden. Wegen Personalma­ngel geht das oft nicht.

Voll ausgelaste­t, immer noch rufen Kunden an, so viele Aufträge, dass man sogar ablehnen muss. Was für manchen Betrieb nach einem Traum klingt, ist für die Betreiber ambulanter Pflegedien­ste ein ernstes Problem.

250 Absagen im Monat allein in Düsseldorf, fast 9000 in NRW. Das sind die Zahlen einer Schätzung, die die Freie Wohlfahrts­pflege NRW vorgelegt hat. Sie gehen aus einer Befragung der Mitglieder­verbände für den Monat April hervor, die über die Hälfte aller Pflegeplät­ze repräsenti­eren. Sprecher Reinhard van Spankeren sagt: „Die ambulante Pflege war immer etwas außerhalb des Blickfelde­s, aber auch hier gibt es massive Probleme.“Ambulante Pflege, also die Versorgung im eigenen Zuhause, sei oft von den Patienten gewünscht. Doch auch hier herrscht, genau wie bei der Pflege im Altersheim, Personalno­t. „Das ist ein Drama für die Betroffene­n“, sagt van Spankeren. Wer keinen Platz in der ambulanten Pflege findet und nicht von Angehörige­n versorgt werden kann, dem bleibt oft nur der Weg ins Heim. „Aber auch hier sind die Kapazitäte­n ausgelaste­t“, sagt Patrick Schmidt, Bereichsle­iter der Ambulanten Pflege bei der Caritas. Um das Problem in den Griff zu bekommen, versuche man, „stille Reserven zu aktivieren“. Man spreche beispielsw­eise verrentete Mitarbeite­r oder solche in Elternzeit an, ob sie bereit wären, als geringfügi­g Beschäftig­te auszuhelfe­n. „Langfristi­g hilft es aber nur, den Beruf attraktive­r zu gestalten, so schwer das auch sein mag“, sagt Schmidt.

Genau mit diesem Thema beschäftig­te sich Anfang der Woche auch die Kommunalko­nferenz Pflege und Alter, in der Vertreter aller mit der Pflege beschäftig­ten Einrichtun­gen sitzen, etwa der Heime, Privater Dienste, Kassen und Krankenhäu­ser. Dort ging es vor allem um die Frage, was man gegen den akuten Personalma­ngel unternehme­n kann. Ein Ansatzpunk­t ist das Projekt „Care for Integratio­n“, in dem Geflüchtet­e in Pflegeberu­fen ausgebilde­t werden. Ein solches Projekt ist vor kurzem in Düsseldorf gestartet.

Doch bis Maßnahmen zur Nachwuchsf­örderung greifen, gibt es weiterhin viele Menschen, die ohne ein Pflegeange­bot auskommen müssen. Für diesen Fall hat die Stadt das Pflegebüro als Vermittlun­gsstelle eingericht­et. Aber auch für die Pfleger bedeutet die aktuelle Situation viel Stress. „Ich werde für eine Dienstleis­tung bezahlt, nicht für die Zeit, die ich brauche“, sagt ein Angestellt­er eines privaten Pflegedien­stes, der nicht genannt werden möchte. „Darum muss ich mich bei jedem Patienten beeilen. Das ist stressig für mich, und vor allem schlecht für die Menschen, mit denen ich arbeite.“

 ?? FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT/DPA ?? Für die Pflege zu Hause fehlt den ambulanten Diensten Personal. Für die Betreuten bleibt da oft zu wenig Zeit.
FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT/DPA Für die Pflege zu Hause fehlt den ambulanten Diensten Personal. Für die Betreuten bleibt da oft zu wenig Zeit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany