Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
MSV nimmt Pokalschwung mit
Nach dem 2:1-Coup gegen Turu geht es in der Landesliga in Gladbach weiter.
Fünf Minuten lang wurde es noch einmal richtig heiß. Schiedsrichter Robin Braun hatte die Nachspielzeit großzügig bemessen, und für den Fußball-Landesligisten MSV ging es nur noch um eines: das eigene Tor mit Mann und Maus zu verteidigen. Dieses Kunststück gelang, und deshalb setzte sich der Außenseiter in der zweiten Runde des Niederrheinpokals gegen die eine Spielklasse höher eingestufte Turu mit 2:1 durch.
Zittern musste der Fusionsklub ohnehin nur, weil Saban Ferati mit dem Ablauf der regulären Spielzeit der Anschlusstreffer geglückt war und das Team von Trainer Mohamed Elmimouni seinerseits mehrere aussichtsreiche Konterchancen ungenutzt ließ. Nichtsdestotrotz war der Jubel nach dem Schlusspfiff riesig. Der Coach nahm viele Glückwünsche entgegen, wurde geherzt, in den Arm genommen, hochgehoben – und war einfach nur stolz. „Unseren Plan“, sagte der 35-Jährige, „haben wir hervorragend umgesetzt.“
Dieser bestand vornehmlich aus zwei Elementen. Einerseits wollte der MSV in der Defensive den Wirkungskreis von Turu-Stürmer Jacub Przybylko effektiv eindämmen und ordnete Samir Azirar deshalb als eine Art Leibwächter ab – mit dem gewünschten Erfolg. Und auch im Angriff ging das Konzept auf. Die großgewachsenen Abwehr-Hünen des Oberligisten gedachte Elmimouni mit hohen Pässen zu überspielen, um die dahinterliegenden Räume dank der wieselflinken Offensivspieler geschickt zu nutzen.
Das gelang besonders Samir Al Khabbachi, der die 1:0-Führung erzielte und sich ein Sonderlob des Trainers verdiente: „Das macht einfach Spaß, Leute wie Samir zu sehen. Er hat in der Kreisliga A gespielt, wir haben ihn ein bisschen poliert, und jetzt läuft es.“Gleiches galt für Michael Kijach, Schütze des zweiten Treffers. „Ich hoffe, dass uns dieser Junge noch lange erhalten bleibt. Er hat so viel Potenzial.“
Genau wie das gesamte Team des MSV, das nun am Sonntag (15 Uhr, Ernst-Reuter-Anlage) im Ligabetrieb beim 1. FC Mönchengladbach gefordert ist. „Jetzt geht es mit dem Tagesgeschäft weiter“, betont Elmimouni. Und da muss seine Mannschaft genauso wachsam sein wie im Pokal.