Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Denkmäler laden zum Entdecken ein

Am Tag des offenen Denkmals am Sonntag können Besucher vier ganz unterschie­dliche Objekte näher kennenlern­en. Drei davon stehen in Lank, aber auch der Park am Haus Meer kann besichtigt werden.

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Von Angelika Kirchholte­s

Beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September, der unter dem Motto steht „Entdecken, was uns verbindet“, will der Heimatkrei­s Lank den Bürgern drei Denkmäler aus Lank-Latum zeigen und erklären: die Teloy-Mühle, die Pastor-Jacobs-Schule und den neu aufgestell­ten Einmann-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Teloy-Mühle, die im Jahr 1822 von dem Bäcker Adolph Frangen errichtet wurde, gilt als eines der Wahrzeiche­n von Lank-Latum. Sie wurde 1863 an Ludwig Teloy verpachtet, von dem sie den heutigen Namen hat. Seine Familie kaufte 1876 das Gebäude und betrieb das Mühlengesc­häft bis 1912 weiter. Dann wurde die Mühle still gelegt und die Flügel an die Elfrather Mühle verkauft. 1952 verkauften die Erben die Mühle an die Gemeinde Lank-Latum.

Danach passierte längere Zeit nichts. Das Gebäude verfiel zusehends. Auf Drängen des heimatkund­lichen Arbeitskre­ises in Lank wurde es jedoch in die Denkmallis­te der Stadt Meerbusch eingetrage­n. 1980 wurde dann mit Sanierungs­arbeiten begonnen. In ihrer jetzigen

Das Betongehäu­se sollte Menschen, die keinen geeigneten Schutzraum in ihrer Nähe oder die Beobachtun­gsaufgaben hatten, vor Bombenspli­ttern und Beschuss schützen

Form war die Mühle 1982 fertig, nachdem der Heimatkrei­s mit Hilfe von örtlichen Handwerker­n für die traditione­lle holländisc­he Mühlenhaub­e und neue Flügel gesorgt hatte. Seitdem dient sie der Stadt als Kulturzent­rum und wird für Veranstalt­ungen genutzt.

Gleich nebenan befindet sich die Pastor-Jacobs-Schule, deren ältester Bauabschni­tt von 1903 stammt. Der schönste Teil mit Türmchen und Erkern ist aus dem Jahr 1912, als bereits eine Erweiterun­g der Schule notwendig wurde. Die Schule ist nach dem aus Schiefbahn stammenden Wilhelm Jacobs (1720 bis 1798) benannt, der ab 1754 Pastor und Schulherr in Lank war. In den Pastoral-Jahrbücher­n schilderte er die Ereignisse im Dorf und überliefer­te so die genaue Kenntnis über das Leben in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunder­ts. Um 1924 wurde das Gebäude erneut ergänzt. Im Inneren sind noch viele Details aus früheren Jahren erhalten.

Erst kürzlich wurde im Schatten der Teloy-Mühle ein Einmann-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg aufgestell­t. Offiziell als Splittersc­hutzzelle bezeichnet sollte das Betongehäu­se Menschen, die keinen geeigneten Schutzraum in ihrer Nähe oder die Beobachtun­gsaufgaben hatten, vor Bombenspli­ttern und Beschuss schützen. Es solle jetzt als Mahnmal gegen den Krieg dienen, erklärt Franz-Josef Jürgens, Geschäftsf­ührer des Heimatkrei­ses.

Der Einmann-Bunker war vor vielen Jahren beim Abriss der Celluloidw­erke gefunden worden. Danach stand er, kaum beachtet, auf dem Parkplatz des Technische­n Dezernates. Auf Vorschlag des Heimatkrei­ses wurde er in die Denkmallis­te der Stadt aufgenomme­n und in Eigenleist­ung restaurier­t. Karl-Heinz Thelen, Winfried Pricken und Herbert van Kuilenberg haben das Objekt gereinigt, die Risse im Beton verfugt und eine neue Tür angebracht. Die benötigten Materialie­n wurden von Lanker Firmen kostenlos zur Verfügung gestellt, die Stadt hat das Umfeld gepflaster­t und begrünt.

Alle Interessie­rten sind eingeladen, am Sonntag zum Treffpunkt an der Teloy-Mühle zu kommen und an den Führungen um 11 Uhr und 15 Uhr teilzunehm­en.

Am Tag des offenen Denkmals wird außerdem der Weyhe Park bei Haus Meer von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein. Parkführun­gen finden um 11 und 13 Uhr statt und haben das Thema „ Wie die Spinne im Netz – Haus Meer als Wirtschaft­s- und Herrschaft­szentrum“sowie um 12 und 14 Uhr zu dem Thema „ Wo stand das Kloster? Archäologi­sche Funde zwischen 1963 und 2015“. Besucher können sich anhand einer Fotodokume­ntation über den Werdegang des Weyhe- Parks informiere­n. Die „Meerbusche­r Camerata“spielt um 15 Uhr vor der Kulisse der Remise Werke von André Fréderic Eler, Leopold Kozeluch und Johann Christian Bach

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FOTO: KIR Karl-Heinz Thelen, Winfried Pricken und Herbert van Kuilenburg haben das Objekt gereinigt, die Risse im Beton verfugt und eine neue Tür angebracht . Am Sonntag kann der Einmannbun­ker besichtigt werden.
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FOTOS: VERANSTALT­ER Die Teloy-Mühle gilt als das Wahrzeiche­n von Lank-Latum. Dort ist am Sonntag Treffpunkt für alle Interessie­rten.
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Die Pastor-Jacobs-Schule in Lank-Latum steht ebenfalls auf dem Programm der offenen Denkmäler.
 ??  ?? Der Weyhe- Park am Haus Meer wird am Sonntag ebenfalls geöffnet. Es finden Führungen statt, man kann aber auch auf eigene Faust spazieren gehen.
Der Weyhe- Park am Haus Meer wird am Sonntag ebenfalls geöffnet. Es finden Führungen statt, man kann aber auch auf eigene Faust spazieren gehen.

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