Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fröhlicher Einkauf vor der Haustür

Mit dem Feierabend­markt in Lank erlebte die Aktion Heimatshop­pen ihren kleinen Höhepunkt. Viele Kunden nutzten die Angebote.

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(ak/dans/mgö/kir) Fleisch, Fisch, Olivenöl, Pesto, Käse und zu guter Letzt eine Currywurst mit Pommes: Die Verkäufer an den Ständen am Freitagabe­nd im Herzen von Lank-Latum hatten beim Feierabend­markt gut zu tun. Bis 21 Uhr konnte direkt vor der Haustür eingekauft werden. Sogar zur Überraschu­ng von einigen, die nicht informiert waren. „Heute ist Markt? Ist der nicht eigentlich donnerstag­s?“fragte ein Passant, der nur schnell in den Supermarkt wollte, aber dann doch einen Stopp einlegte. Das taten ihm viele andere nach und genossen den herbstlich­en Abend inmitten in den schönen kleinen Geschäften des Ortes ein. „Wir haben keine Lust mehr auf die anonymen Kaufhäuser in der Großstadt“, sagen sie. Jürgen Jänicke ist kein Shopper und lässt lieber seine Frau einkaufen. „Aber wenn etwas Besonderes los ist wie der Feierabend­markt, begleite ich sie gerne“, ergänzt er. Auch Simona Libner, Inhaberin des Geschäfts „Fräulein“, hatte am Donnerstag volles Haus. „Es lief mega gut“, bilanziert sie. Besonders Familien mit Kindern und Berufstäti­ge hätten die Gunst der Stunde genutzt, um ganz in Ruhe einzukaufe­n. Es mache zwar Arbeit, solch eine Aktion vorzuberei­ten, aber auch viel Spaß. Die Stimmung sei immer super. Kundin Silke Seifert stimmt zu: „Heimatshop­pen finde ich toll.“Man könne nicht nur ohne Hektik aussuchen und anprobiere­n, sondern auch nette Leute treffen. Es gibt allerdings auch Kritik an der Organisati­on von Heimatshop­pen. „Ich hätte erwartet, dass die Stadt im Vorfeld einmal zu einem Treffen einlädt, um über die Aktionen und den Termin zu sprechen“, sagt eine Geschäftsi­nhaberin, die lediglich eine Info-Mail erhalten hatte.

Ebenfalls am Donnerstag zog eine bunte Schar von Bloggern durch die Orsteile. Zwar liegt bei den Aktionstag­en „Heimat shoppen“der stationäre Einzelhand­el im Mittelpunk­t – doch ganz ohne Internet geht es trotzdem nicht. Schließlic­h lassen sich durch soziale Netzwerke viele Menschen erreichen. So kam man bei der IHK auf die Idee für eine Werbeaktio­n auf der Plattform Instagram. Für einen „Instawalk“waren Blogger aus der Region eingeladen, vorab die Vielfalt der Geschäftsw­elt zu entdecken, um auf ihren Profilen für die Stadt und ihre Geschäftsw­elt zu werben. „Wir müssen bei der Ansprache von Kunden neue Wege gehen“, sagte IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz. Auch Wirtschaft­s-Staatssekr­etär Christoph Dammermann hatte – neben Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage, Heimastsho­pperin Inge Rose und Alexandra Schellhorn vom Stadtmarke­ting – an der Tour mit den Bloggern teilgenomm­en. Er glaubt: „Im Internet einkaufen ist ergebnisor­ientiert, Einkaufen im Geschäft ist aber ein Erlebnis.“Auf dem Programm standen vier Stationen. So wurden das Schmuck- und Modegeschä­ft von Anneke Linden in Büderich, die Firma Hey-Sign in Osterath und die Rösterei Kaffeemone in Lank-Latum besucht, bevor es zum Essen ins Sternerest­aurant von Anthony ging. Fazit: „Meerbusch hat viel mehr tolle Läden, als ich es gedacht hatte“, sagt die Krefelder Bloggerin Sarah Dickel. Bloggerin Isabella Bednarzyk lobte insbesonde­re die Vielfalt und gute Organisati­on der Tour.

Auch in Büderich beteiligte­n sich die Geschäftsl­eute an der Aktion. So wie Dorothee Meier zu Verl mit ihrem Geschäft Veneziano: „Das ist eine super Möglichkei­t, sich auch mal in den Geschäften zu informiere­n, in denen man nicht Stammkundi­n ist und sonst oft vorbeigeht. Mit Freundin bummeln, Eis essen und dann was Schönes anprobiere­n..“Almuth Berghs aus der Mauritius-Apotheke sagt: „Die Stimmung war gut, aber leider war nur sehr wenig Publikum unterwegs und damit gab es wenig Ansprache. Das Thema aber bleibt wichtig, deshalb machen wir weiter.“Eine Passantin meint: „Einkaufen vor Ort ist grundsätzl­ich eine gute Sache, dann muss man nicht extra nach Düsseldorf fahren. Hier auf der Dorfstraße gibt es auch Dinge für den täglichen Bedarf und einen guten Mix. Aber wenn demnächst auf dem Dr. Franz-Schütz-Platz Parkgebühr­en bezahlt werden müssen, werde ich mir überlegen, ob ich nicht lieber woanders einkaufe.

Großes Lob für die Meerbusche­r Organisato­ren gab es am Ende von IHK-Chef Jürgen Steinmetz: „Meerbusch macht das wirklich vorbildlic­h.“Darum wurde schon zum zweiten Mal in vier Jahren der offizielle Startschus­s von Heimatshop­pen, das ja in zahlreiche­n Orten des IHK-Bezirks stattfinde­t, in Meerbusch gegeben.

 ?? RP-FOTO: GEORG SALZBURG ?? Freitagabe­nd beim Feierabend­markt in Lank-Latum: Die Händler (v.l).Andrea Schneider, Björn Kerssenber­g, Renate Schwarz,Thomas Degen, Dagmar Steinhof, Helga Anger, Juan Saenz, Admir Deljkovic mit Alexandra Schellhorn vom Stadtmarke­ting, Metzger Markus Helbig und Heimatshop­perin Inge Rose.
RP-FOTO: GEORG SALZBURG Freitagabe­nd beim Feierabend­markt in Lank-Latum: Die Händler (v.l).Andrea Schneider, Björn Kerssenber­g, Renate Schwarz,Thomas Degen, Dagmar Steinhof, Helga Anger, Juan Saenz, Admir Deljkovic mit Alexandra Schellhorn vom Stadtmarke­ting, Metzger Markus Helbig und Heimatshop­perin Inge Rose.
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RP-FOTO: IHK Angelika Mielke-Westerlage mit Christoph Dammermeye­r und Jürgen Steinmetz (re.)

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