Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Tanklager: Meerbusch wehrt sich gegen weiteren Lkw-Verkehr
Planungsausschuss diskutiert Antrag von Caratgas, im Krefelder Hafen ein Binnenterminal für die Lagerung von Flüssiggas zu bauen.
(RP) Dass im Krefelder Hafen ein Tanklager gebaut werden soll, sorgt für große Unruhe in Meerbusch. Heinrich Westerlage, Leiter des städtischen Rechtsamts: „Auch wenn man nicht von einem Störfall ausgeht – die verkehrlichen Auswirkungen auf Meerbusch wären aber sehr massiv.“Darum legt die Stadt auch Bedenken gegen die Pläne des Unternehmens Caratgas ein. Zurzeit läuft das offizielle Verfahren, in dem die Stadt zunächst nur genau diese Bedenken äußern kann. Der Planungsausschuss wird am Dienstag, 18. September (17 Uhr, Technisches Verwaltungsgebude, Wittenberger Straße in Lank), informiert, kann aber nichts beschließen, sondern nur auf die Bezirksregierung und deren Entscheidung warten.
Bei der Caratgas handelt es sich um eine Tochter der Westfalen-Gruppe. Sie hat bei der Bezirksregierung den Antrag gestellt, am Hafenbecken in Krefeld auf rund 40.000 Quadratmetern für etwa 16 Millionen Euro ein Binnenterminal für die Be- und Entladung von Flüssiggas zu bauen und zu betreiben. Schon vor zwei Jahren war ein entsprechender Pachtvetrag mit der Krefelder Rheinhafen-Gesellschaft unterzeichnet worden.
Der Hafen in Krefeld ist jetzt nicht das Lieblingsobjekt der Meerbuscher Politik und Verwaltung. Zuletzt hat sich Meerbusch noch mit aller Macht gegen die zeichnerische Darstellung einer südlichen Erschließung des Krefelder Hafens über Lank-Latumer Gebiet im Regionalplan mit Erfolg gewehrt. Krefeld solle die Hafenverkehrsproblematik auf eigenem Terrain im Norden über die Bundesstraße 288 lösen.
Zur Bewertung der Rechtslage hat die Stadt Meerbusch die auf Verwaltungsrecht spezialisierte Kanzlei Wolter & Hoppenberg aus Münster beaufragt. Die klassifiziert das Bauvorhaben als Störfallbetrieb nach der Seveso III Richtlinie. Aber: „Von einem Störfall wollen wir gar nicht ausgehen“, so Westerlage. Das Hauptproblem sei der Verkehr, vor allem für die Uerdinger Straße in Lank und in Nierst. Ihn wundert, dass in den Plänen überhaupt keine Meerbuscher Straßen als Zufahrten zum Krefelder Hafen genannt werden. „Als gäbe es nur Straßen, die nach Krefeld führen.“
Denn schon heute steuern trotz des Durchfahrtverbots für Kraftfahrzeuge über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht in Lank-Latum zahlreiche Kraftfahrer den Hafen jeden Tag aufs Neue von Süden her über die Meerbuscher Stadtteile an. Hinzu kommen die Verkehre durch Ilverich und Langst-Kierst.