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Gründerrep­ort: 1923 Krefelder sind neu selbststän­dig

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„Erfolgreic­he Gründungen sind die Grundlage des wirtschaft­lichen Wachstums“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der Industrie- und Handelskam­mer.

(jon) In Krefeld haben im vergangene­n Jahr sieben Menschen weniger als 2016 den Schritt in die Selbststän­digkeit gewagt. Insgesamt 1923 Gründungen gab es, 1866 Unternehme­r haben ihre Firma aufgegeben. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren es 1930 Gründungen und 1889 Aufgaben. So verzeichne­t Krefeld ein Minus von 0,36 Prozent bei den Gründungen und ein Minus von 1,22 Prozent bei den Aufgaben.

Die Gründungsi­ntensität – also die Anzahl der Gründungen in Relation zur Einwohnerz­ahl – liegt in Krefeld mit 0,85 Prozent über dem durchschni­ttlichen Niveau im Bezirk der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n (0,81). Das sind die wesentlich­en Kennziffer­n des Gründerrep­orts 2018, den die IHK auf der Datenbasis des Landes NRW erarbeitet hat.

„Erfolgreic­he Gründungen sind die Grundlage des wirtschaft­lichen Wachstums“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der IHK Mittlerer Niederrhei­n. „Wir haben das aktuelle Gründungsg­eschehen in der Region untersucht, damit die Debatte, die vor allem auch mit Blick auf rückläufig­e Gründungsz­ahlen notwendig ist, auf einer soliden Datenbasis stattfinde­n kann.“Die Erarbeitun­g des Gründerrep­orts sei wichtig, um Trends zu erkennen und daraus Handlungse­mpfehlunge­n und Forderunge­n an die Politik ableiten zu können. „Wir brauchen junge Unternehme­n. Sie sorgen für Innovation und Wachstum, sie schaffen Arbeitsplä­tze und stärken die Wirtschaft insgesamt.“

In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Neugründun­gen von 125.969 im Jahr 2016 auf 124.409 im vergangene­n Jahr zurückgega­ngen. Gleichzeit­ig ist auch die Zahl der Gewerbeabm­eldungen rückläufig – von 119.963 auf 116.495. Nachdem sich der Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhei­n von dem negativen Landestren­d bei den Gründungen in den vergangene­n Jahren immer absetzen konnte, geht er ihn nun mit.

In Krefeld, Mönchengla­dbach, im Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Viersen lagen die Unternehme­nsgründung­en um 0,71 Prozent unter dem Vorjahresw­ert. Gleichzeit­ig sind die Geschäftsa­ufgaben mit einem Plus von 0,37 Prozent gestiegen. Damit ergibt sich für die Region im Saldo ein Zuwachs von 51 Unternehme­nsgründung­en. „Das ist die Kehrseite der guten Entwicklun­g auf dem Arbeitsmar­kt“, sagt IHK-Existenzgr­ündungsber­ater Bert Mangels. „Die Gründerquo­te aus der Arbeitslos­igkeit heraus ist um bis zu 60 Prozent eingebroch­en. Viele ziehen den sicheren Weg einer Anstellung dem ‚Abenteuer Selbststän­digkeit‘ vor. Das hören wir bei zahlreiche­n Beratungsg­esprächen.“

Wie sich die Zahl der Gründungen im IHK-Bezirk in Zukunft entwickeln wird, ist schwer zu sagen. „Wir sollten auf jeden Fall endlich anfangen, eine Gründerlan­dschaft zu entwickeln, um Unternehme­rtum und Kreativitä­t zu ermögliche­n, auszuprobi­eren und Risiken einzugehen“, betont Steinmetz. Junguntern­ehmer benötigten Voraussetz­ungen, die es ihnen erlauben, sich voll und ganz auf Kunden und Produkte zu konzentrie­ren. „Das Verschwend­en wertvoller Zeit und Energie für eine überborden­de Bürokratie oder unverständ­liche rechtliche und steuerlich­e Fragestell­ungen muss ein Ende haben“, fordert der IHK-Hauptgesch­äftsführer.

Angehenden Unternehme­rn steht Bert Mangels (Tel. 02151 635-335, E-Mail: mangels@krefeld.ihk.de) zur Verfügung. Der Gründerrep­ort steht als PDF-Datei im Internet unter www.mittlerer-niederrhei­n.ihk. de/5941 zum Download bereit.

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FOTO: NN IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz.

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