Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Wasserball-Routiniers setzen ihre Erfolgsserie fort
Die Masters des DSC 98 holen ihren fünften Altersklassen-EM-Titel. Torhüter Norbert Skrinjar machte zuvor fast 50 Jahre Pause.
Die Geschichte der Wasserball-Masters des DSC begann im Jahr 2000 in Hamburg und München. Ehemalige Klasse-Wasserballer hatten sich nach dem Ende ihrer Karrieren als Leistungssportler in der Altersklasse 50+ unter dem Dach des Düsseldorfer Schwimmclubs zusammengefunden, um weiter ihrem Sport nachgehen zu können. In jenem Jahr nahmen sie erstmals an den deutschen und den Weltmeisterschaften teil. Die beiden zweiten Plätze damals sollten der Beginn der fast unglaublichen Erfolgsgeschichte des Senioren-Teams werden.
Mittlerweile ist die Zahl ihrer nationalen Titel in den Altersklassen 50+, 55+, 60+ und 65+ bei über 30 angekommen. Dazu kommen sechs Weltmeister-Pokale, die sie in San Marino, Perth/Australien, Boras/ Schweden, Riccione/Italien, Montreal/Australien und Budapest/Ungarn gewonnen haben.
Ihrer Erfolgsserie fügten die Senioren-Wasserballer des DSC kürzlich einen weiteren Triumph hinzu: Im slowenischen Kranj wurden sie zum fünften Mal Masters-Europameister. In der Vorrunde traf man zunächst auf den deutschen Kontrahenten SV Cannstadt, dem man wie in allen Jahre zuvor beim 5:2-Erfolg keine Siegchance ließ. Zweiter Gegner war KVP Piestany aus der Sowakei, der mit 7:2 ebenfalls geschlagen wurde. Überragender Spieler in der dritten Partie gegen ASD Bogliasco war Miklos Hamori, der beim 11:6 achtmal ins Tor traf.
Damit hatten die Düsseldorfer bereits vor der letzten Begegnung der Vorrunde, in der es gegen eine Kombination aus Estland und Russland (Kalev-Tallinn) ging, die Finalteilnahme sicher. Durch einen Treffer zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff verlor man diese Partie mit 5:6. Im Endspiel hieß der Gegner dann wieder Kalev-Tallinn, was für Organisator Norbert Bande aber wegen der vorherigen Niederlage kein Grund zur Nervosität war: „Das hat bei uns schon Tradition, dass wir gegen unseren Gegner im Finale vorher verlieren und dann doch noch die Goldmedaille holen.“
Und so sollte es auch dieses Mal kommen. Ludger Weeke und Norbert Schüppler warfen die Düsseldorfer 2:0 in Front, ehe Gunter Wolf und Rüdiger Asche-Morgner nit ihren Treffern den Titel unter Dach und Fach brachten.
Bei den ausgiebigen Feiern danach stand Torhüter Norbert Skrinjar im Mittelpunkt. Der 70-Jährige war 1965 und 1966 deutscher Jugendmeister geworden, zweimal gewann er mit Amateur Duisburg die deutsche Meisterschaft – und beendete nur kurz darauf seine Sportlerkarriere. Fast 50 Jahre später klopften die Düsseldorfer bei ihm an und fragten, ob er nicht bei der EM in Kranj als Schlussmann mitmachen wolle. Skrinjar begann wieder mit dem Training, spielte in der vierten DSC-Mannschaft einige Partien und war dann bei den Masters ein Erfolgsgarant. 2019 soll es bei der WM in Südkorea weitergehen. „Die Flugpläne dahin haben wir uns bereits angeschaut“, sagt Bande.