Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
3M stellt neues Kompetenzzentrum vor
Der Multitechnologiekonzern hat sein neues Schleifwerkzeuge-Kompetenzzentrum in Strümp eröffnet. Zurzeit sind dort rund 160 Mitarbeiter beschäftigt. Ende 2020 könnten es knapp 200 Mitarbeiter sein.
Als Christiane Grün ans Rednerpult tritt, lobt sie den großen Einsatz der Mitarbeiter des 3M-Schleifwerkzeuge-Kompetenzzentrums in Meerbusch. Für die Chefin der 3M-DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ist es ein kurzer Weg von der Konzernzentrale in Neuss in die Nachbarstadt. Und dieser kurze Weg zählt auch zu den Standortvorteilen des bei laufendem Betrieb zum „globalen Kompetenzzentrum“umstrukturierten und in großen Teilen renovierten Betriebs. Am Mittwoch wurde es offiziell eröffnet, dazu gab es ein Mitarbeiterfest als Dankeschön für deren Einsatz.
Rund 2,5 Millionen Euro hat 3M in seine „Abrasive System Division“– so die offizielle Bezeichnung – investiert. Eine Halle wurde renoviert, neue Fertigungsanlagen wurden angeschafft. Dass der Konzern das Geld in die Hand nahm, ist ein klares Bekenntnis zum Standort und ein deutliches Signal in die Region. Denn die Investition fußt auf einer strategischen Neuausrichtung am Standort in Meerbusch – und darüber hinaus.
2011 hatte 3M die in Strümp ansässige Wendt GmbH erworben, sie ist heute eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Multitechnologiekonzerns. Im vergangenen Jahr beschloss 3M allerdings, sich von seiner Schleifmaschinen-Produktion zu trennen und auf die Herstellung von Schleifmitteln beziehungsweise -werkzeugen zu konzentrieren. Parallel dazu wurden Standorte in Hameln, Jena und Reutlingen geschlossen. Einige der dort tätigen Mitarbeiter sind jetzt in Meerbusch tätig. Und es gab einen Umzug der besonderen Art: 74 Maschinen beziehungsweise Maschinenanlagen wurden in zehn Sattelschleppern nach Meerbusch transportiert.
Mit der schon getätigten Investition ist es allerdings noch nicht getan. „Wir werden im kommenden Jahr weitere 900.000 Euro investieren“, kündigte Geschäftsführer Albert Quambusch an. Das Geld soll in zusätzliche Fertigungsanlagen fließen. Zugleich sollen weitere Arbeitsplätze entstehen. Zurzeit sind am Strümper Standort rund 160 Mitarbeiter beschäftigt. Ende 2020 könnten es bereits knapp 200 Mitarbeiter sein.
Zusammen mit der bereits getätigten Investition und dem Status als „globales Kompetenzzentrum“bedeutet dies eine weitere Stärkung von 3M in der Region. Mit der Umstrukturierung sei, so Quambusch, auch die Grundlage für die Zukunftssicherung des Standortes in Meerbusch geschaffen worden.
In der 3M-Welt – das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in der Neusser Partnerstadt Saint Paul (Minnesota) – hat der Rhein-Kreis Neuss ohnehin eine zentrale Bedeutung: mit dem European Distribution Center in Jüchen, dem logistischen Herz des US-Konzerns in Europa, dem Schleifwerkzeuge-Kompetenezzentrum in Meerbusch und der DACH-Zentrale in Neuss. Dort befindet sich auch eines von weltweit vier sogenannten Corporate Labs. Deutschland – und damit Neuss – gilt als einer der bedeutendsten Forschungsstandorte von 3M außerhalb der USA.
Zur Eröffnung des Schleifwerkzeuge-Kompetenzzentrums gab es gestern zunächst eine Führung, an der neben 3M-DACH-Chefin Christiane Grün auch Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage mit ihrem neuen Wirtschaftsförderer Rafael Koebnick teilnahm.