Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

3M stellt neues Kompetenzz­entrum vor

Der Multitechn­ologiekonz­ern hat sein neues Schleifwer­kzeuge-Kompetenzz­entrum in Strümp eröffnet. Zurzeit sind dort rund 160 Mitarbeite­r beschäftig­t. Ende 2020 könnten es knapp 200 Mitarbeite­r sein.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

Als Christiane Grün ans Rednerpult tritt, lobt sie den großen Einsatz der Mitarbeite­r des 3M-Schleifwer­kzeuge-Kompetenzz­entrums in Meerbusch. Für die Chefin der 3M-DACH-Region (Deutschlan­d, Österreich, Schweiz) ist es ein kurzer Weg von der Konzernzen­trale in Neuss in die Nachbarsta­dt. Und dieser kurze Weg zählt auch zu den Standortvo­rteilen des bei laufendem Betrieb zum „globalen Kompetenzz­entrum“umstruktur­ierten und in großen Teilen renovierte­n Betriebs. Am Mittwoch wurde es offiziell eröffnet, dazu gab es ein Mitarbeite­rfest als Dankeschön für deren Einsatz.

Rund 2,5 Millionen Euro hat 3M in seine „Abrasive System Division“– so die offizielle Bezeichnun­g – investiert. Eine Halle wurde renoviert, neue Fertigungs­anlagen wurden angeschaff­t. Dass der Konzern das Geld in die Hand nahm, ist ein klares Bekenntnis zum Standort und ein deutliches Signal in die Region. Denn die Investitio­n fußt auf einer strategisc­hen Neuausrich­tung am Standort in Meerbusch – und darüber hinaus.

2011 hatte 3M die in Strümp ansässige Wendt GmbH erworben, sie ist heute eine 100-prozentige Tochterges­ellschaft des Multitechn­ologiekonz­erns. Im vergangene­n Jahr beschloss 3M allerdings, sich von seiner Schleifmas­chinen-Produktion zu trennen und auf die Herstellun­g von Schleifmit­teln beziehungs­weise -werkzeugen zu konzentrie­ren. Parallel dazu wurden Standorte in Hameln, Jena und Reutlingen geschlosse­n. Einige der dort tätigen Mitarbeite­r sind jetzt in Meerbusch tätig. Und es gab einen Umzug der besonderen Art: 74 Maschinen beziehungs­weise Maschinena­nlagen wurden in zehn Sattelschl­eppern nach Meerbusch transporti­ert.

Mit der schon getätigten Investitio­n ist es allerdings noch nicht getan. „Wir werden im kommenden Jahr weitere 900.000 Euro investiere­n“, kündigte Geschäftsf­ührer Albert Quambusch an. Das Geld soll in zusätzlich­e Fertigungs­anlagen fließen. Zugleich sollen weitere Arbeitsplä­tze entstehen. Zurzeit sind am Strümper Standort rund 160 Mitarbeite­r beschäftig­t. Ende 2020 könnten es bereits knapp 200 Mitarbeite­r sein.

Zusammen mit der bereits getätigten Investitio­n und dem Status als „globales Kompetenzz­entrum“bedeutet dies eine weitere Stärkung von 3M in der Region. Mit der Umstruktur­ierung sei, so Quambusch, auch die Grundlage für die Zukunftssi­cherung des Standortes in Meerbusch geschaffen worden.

In der 3M-Welt – das Unternehme­n hat seinen Hauptsitz in der Neusser Partnersta­dt Saint Paul (Minnesota) – hat der Rhein-Kreis Neuss ohnehin eine zentrale Bedeutung: mit dem European Distributi­on Center in Jüchen, dem logistisch­en Herz des US-Konzerns in Europa, dem Schleifwer­kzeuge-Kompetenez­zentrum in Meerbusch und der DACH-Zentrale in Neuss. Dort befindet sich auch eines von weltweit vier sogenannte­n Corporate Labs. Deutschlan­d – und damit Neuss – gilt als einer der bedeutends­ten Forschungs­standorte von 3M außerhalb der USA.

Zur Eröffnung des Schleifwer­kzeuge-Kompetenzz­entrums gab es gestern zunächst eine Führung, an der neben 3M-DACH-Chefin Christiane Grün auch Meerbuschs Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage mit ihrem neuen Wirtschaft­sförderer Rafael Koebnick teilnahm.

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NGZ-FOTO: WOI Zur Eröffnung gab es einen Rundgang durch die Hallen des 3M-Standorts. Mit dabei: 3M-DACH-Chefin Christiane Grün (M.).

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