Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Dem Schützenwesen eng verbunden
König Josef II. und Königin Monika freuen sich auf den Höhepunkt ihrer Regentschaft.
Insgeheim war der Wunsch, Schützenkönig in Osterath zu werden, schon lange präsent. „Ich habe es an dem Strahlen in seinen Augen gesehen, als der Vogel gefallen ist“, erzählt Monika Lickes lachend. Sie wurde 2016 an der Seite von Josef Lickes zur Königin und freut sich mit ihrem Ehemann auf das Schützenfest als Höhepunkt ihrer Regentschaft. „Ich habe mir einen Traum erfüllt“, fasst Josef II. als 33. Schützenkönig Osteraths seit 1955 seine Gefühle zusammen.
Ein wenig denkt er dabei an seinen Großvater, der 1962 in Hüls Schützenkönig war. Der heutige König Josef II. selbst ist in Lank-Latum aufgewachsen und dort früher als „Aushilfsschütze“in einem Sportverein mitgelaufen. Nachdem er 1973 seine Monika geheiratet hatte und ins Elternhaus der Ehefrau in Osterath gezogen war, dauerte es nicht mehr lange, bis er Mitglied der Wallensteiner Landsknechte 1964 und damit Aktiver des Heimat- und Schützenbund Osterath 1955 wurde.
„Die Uniform ist besonders schön“, freut sich auch Monika Lickes über die vielen Aktivitäten im Verein. Sie ist glücklich darüber, dass die Familie – dazu gehören zwei Kinder – in dem Haus wohnt, in dem sie geboren wurde: „Mein Vater war Handwerker und hat das Haus eigenhändig erbaut.“Wenn die Eheleute Osterath verlassen, zieht es sie an die Nordseeküste: „Dort können wir uns am besten erholen.“
Jetzt aber steht erst einmal das Schützenfest im Vordergrund. „Seit dem Augenblick, als im Ort geschmückt wurde, bin ich ein bisschen nervös. Aber ich bin auch glücklich, habe den Entschluss, auf den Vogel zu schießen, keine Minute bereut“, betont Josef II. Kein Wunder, dass er als bisher „schönstes Schützenerlebnis“den Vogelschuss im September 2016 nennt: „Weitere Highlights waren die Einladungen zu den einzelnen KompanieVogelschießen und den -Krönungsbällen.“
Der Augenblick aber, als ihr Mann zum Kompaniekönig wurde, war auch für Monika Lickes ein absoluter Höhepunkt: „Das war spannend. Es gab einen Gegenkandidaten, der anschließend ziemlich enttäuscht war.“Die Königin erinnert sich genau an das Osterat- her Schützenfest 2016: „Am Sonntag stand sein Entschluss fest, und Montag wurde geschossen. Wir waren komplett unvorbereitet, ohne Kleid und passenden Anzug.“Bis zum Ball am Abend blieben nur wenige Stunden: „Eine Schneiderin und meine Tochter haben geholfen.“Im Laufe der vergangenen zwei Jahre folgten mehrere unvergessliche Erlebnisse: „Besonders das Treffen mit meinen SchützenkönigVorgängerinnen war spannend. Da konnte ich mir viele Tipps und Ratschläge holen.“
Bei der Wahl der Ministerpaare aus der diesjährigen Königskompanie Wallensteiner Landsknechte 1964 aber musste das Königspaar nicht lange überlegen. Alle sind befreundet und kennen auch die jeweilige „Schützenlaufbahn“. Günther van Rieth beispielsweise war bereits zweimal Kompaniekönig und auch Landsknecht. Auf die Frage, warum er das Ministeramt angenommen habe, sagt er: „Das Königshaus setzt sich traditionell aus dem Freundeskreis zusammen.“ Und auch Tillie van Rieth schätzt den Zusammenhalt der großen Schützengemeinde und hat die Zeit als Ministerin genossen. „Gewaltig auf das, was jetzt kommt“, freut sich Norbert Müller, der ebenfalls auf Erfahrung als Kompaniekönig verweisen kann. Mit Ehefrau Edith bildet er das zweite Ministerpaar und führt als schönstes Schützenerlebnis den Vogelschuss von „Juppi“Lickes an.
Der im weiten Freundeskreis Juppi genannte Josef II. aber fiebert den Augenblicken entgegen, in denen er den festlich geschmückten Ort und die Paraden von der Residenz aus in Ruhe ansehen kann: „Bis 2016 musste ich die Paraden immer selbst laufen.“Seine Königin dagegen kann die Fahrt mit der Kutsche durch den Ort kaum erwarten.
Dem Königspaar ist es besonders wichtig, ihre Regentschaft mit einem sozial-karitativen Aspekt zu verbinden: „Deshalb bitten wir anstelle von Blumen und Geschenken um eine Spende für das Osterather Martinskomitee. Wir möchten die Arbeit für Kinder und Senioren unterstützen. Hier etwas zu bewegen, würde unsere Regentschaft passend abrunden.“