Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„In eigener Sache“- Nummer neun

Martina Kissenbeck, Herbert Koller und Michael Vogt öffnen ihre Ateliers und präsentier­en Gastkünstl­er.

- VON MONIKA GÖTZ Info

Der häufig zitierte ‚Blick hinter die Kulissen‘ hat nichts von seiner Beliebthei­t verloren. Schließlic­h verspricht er Annäherung an eine Thematik, die dem jeweiligen Betrachter meist fremd ist. Es entsteht Neugierde, Spannung und Erwartung. Dies alles kann unter anderem ein Blick in das Atelier eines Künstlers erfüllen.

„Er lohnt sich immer“, bestätigen Martina Kissenbeck, Herbert Koller und Michael Vogt. Die drei Meerbusche­r Künstler öffnen zum neunten Mal ihre Ateliers, um unter dem Motto „In eigener Sache 9“nicht nur Kunst zu zeigen, sondern sich auch auf die Finger sehen zu lassen oder einen Eindruck zu gewähren, woher die Inspiratio­n zu den einzelnen Arbeiten kommt und wie diese letztlich umgesetzt wird.

„Die Öffnung der Ateliers ist wichtiger Bestandtei­l unserer Aktivitäte­n geworden“, findet der Osterather Michael Vogt. Er erklärt, warum dieses Jahr in den drei geöffneten Ateliers je ein Gastkünstl­er zu sehen und zu sprechen ist:

„Wir möchten die Aktion beleben, frisches Blut hineinbrin­gen und dem Publikum etwas Besonderes bieten.“Während der ehemalige Schüler von Gerhard Richter großformat­ige, farbige Leinwände zeigt, auf denen weit hinten die Perspektiv­e verschwind­et und damit auf beeindruck­ende Weise Innen und Außen dargestell­t wird, hat Nicole Terstappen aus Nettetal Mix-Media-Arbeiten und Fotocollag­en zum Thema Rollenvers­tändnis ins Osterather Atelier mitgebrach­t: „Ich möchte mit leichter Ironie an die ‚gute alte Zeit‘ erinnern.“

Die ungegenstä­ndlichen Bilder von Martina Kissenbeck – meist entstanden durch aufgetrage­ne, getropfte und gespritzte Farbwelten in mehreren Schichten – werden von gemalten Köpfen auf kleinem Format ergänzt. „In Meerbusch wird sogar ein König dabei sein“, verspricht Andreas Titzrath, Absolvent der Folkwang Universitä­t der Künste Essen.

Gewohnt spannend geht es im Nierster Atelier von Herbert Koller zu. Mit Hilfe eines multimedia­len Hyper-Würfels fasst der Meistersch­üler von Günther Uecker die vielen Komponente­n seines künstleris­chen Schaffens der vergangene­n Jahre zusammen:

„Aus 28 Würfeln zu unterschie­dlichen Themenbere­ichen ist ein komplexes Objekt entstanden, teils Skulptur, teils Schaubühne.“Koller, der auch als Fotograf glänzt, hat Claudia van Koolwijk aus Mettmann zu Gast. Die Meistersch­ülerin bei Alfonso Hüppi zeigt Fotos von Menschen, deren Gesichter mit Masken – Antlitzen fremder Kulturen – übermalt sind: „Die Maske ist gesteigert­er Augenblick und Präsenz, katharisch­e Auslieferu­ng an das Fremde. Sie spiegelt das Innerste im Anderen.“

Samstag, 14 bis 20 Uhr, und Sonntag, 12 bis 18 Uhr, sind drei Meerbusche­r Ateliers geöffnet. Der Weg dorthin ist jeweils farbig gekennzeic­hnet. Rot führt zu Martina Kissenbeck, Osterath, Breite Straße 13, Schwarz zu Herbert Koller, Nierst, Am Oberen Feld 88 und Grün zu Michael Vogt, Osterath, Hugo-Recken-Straße 3a.

 ?? FOTO: VERANSTALT­ER ?? Herbert Koller, Claudia van Koolwijk, Andreas Titzrath, Martina Kissenbeck, Michael Vogt und Nicole Terstappen (v.l.)
FOTO: VERANSTALT­ER Herbert Koller, Claudia van Koolwijk, Andreas Titzrath, Martina Kissenbeck, Michael Vogt und Nicole Terstappen (v.l.)

Newspapers in German

Newspapers from Germany