Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Auf der weltgrößte­n Medizinmes­se MEDICA werden die Neuerungen aus Forschung und Technik präsentier­t. Im Vorfeld gab es eine Premiere: Die RP-Expertenru­nde powered by MEDICA/Messe Düsseldorf brachte hochkaräti­ge Experten auf das Podium.

- VON VERA STRAUB-ROEBEN

Moderne Medizin kann das Leben vieler Menschen nachhaltig verbessern. Nicht nur die Fortschrit­te in der Forschung, sondern vor allem die Digitalisi­erung kann dazu beitragen, dass wir länger und gesünder leben.

Jedes Jahr präsentier­en Tausende Fachausste­ller ihre Neuerungen auf der weltgrößte­n Medizinmes­se MEDICA. Mit einer Expertenru­nde der Rheinische­n Post powered by MEDICA/Messe Düsseldorf unter dem Titel „Moderne Medizin: Wie Digitalisi­erung unser Leben verändert“verfolgen die Veranstalt­er vor allem ein Ziel: „Wir wollen die MEDICA denen näherbring­en, die keine Mediziner sind, sondern medizinisc­he Leistungen in Anspruch nehmen, und ihnen zeigen, was die Fortschrit­te für sie als Endverbrau­cher bedeuten“, sagt Horst Giesen, Global Portfolio Director Health & Medical Technologi­es der Messe Düsseldorf.

Digitalisi­erung ist kein neues Thema für die MEDICA: 1988 wurde dort der erste Computer präsentier­t, der den Hausärzten die elektronis­che Verwaltung von Patientend­aten ermögliche­n sollte.

In drei Podiumsdis­kussionen und einem Impulsvort­rag widmeten sich die Experten den verschiede­nen Facetten der digitalen Medizin. Ebenso wie Universitä­ts-Professor Dr. Peter Albers, Direktor der Klinik für Urologie des Universitä­tsklinikum­s Düsseldorf, Professor Dr. Jochen A. Werner, Vorstandsv­orsitzende­r der Universitä­tsklinik Essen, und Doktoringe­nieur Andreas Völkel, Projektlei­ter und IT-Spezialist der Trout GmbH in Kassel, bereichert auch Horst Giesen die erste Diskussion. Die Experten stellten sich der Frage: „Die Medizin wird digital – Wird unsere Gesundheit und unser Leben dadurch besser?“Professor Jochen A. Werner bremst die Euphorie: Tatsächlic­h sei die Revolution durch die Digitalisi­erung in der Praxis weniger groß als vielfach angenommen. „Das Krankenhau­swesen hat mit der Entwicklun­g der Medizin nicht Schritt halten

„Wir wollen den Menschen die MEDICA näherbring­en“

Horst Giesen Messe Düsseldorf können. Nun müssen wir mit digitalen Infrastruk­turen erreichen, dass sich das Krankenhau­s der Zukunft auf den Menschen fokussiert, auf Patienten, Angehörige und Mitarbeite­r.“

Im Krankenhau­s wie auch in der Pflege oder bei niedergela­ssenen Ärzten stehe eines im Mittelpunk­t: die zwischenme­nschliche Beziehung. Denn die Mediziner erkennen: Menschen haben Angst davor, künftig nur noch von Robotern betreut zu werden und dadurch die menschlich­e Zuwendung zu verlieren. Das weiß auch Professor Peter Albers, der seit einem Jahrzehnt bei bestimmten urologisch­en Operatione­n den Roboter „Da Vinci“einsetzt – „als Unterstütz­ung, wohlgemerk­t“, wie er betont. „Er ist zwischen meine Hände und das Instrument im Körper des Patienten geschaltet, bietet einen 3-D-Tiefenblic­k sowie zehnfache Vergrößeru­ng. Er setzt meine Bewegungen überaus präzise um.“

Andreas Völkel ergänzt: „Künstliche Intelligen­z ist immer dann stark, wenn sie auf einem bestimmten Gebiet angewendet wird. Bei Untersuchu­ngen des Augenhinte­rgrundes etwa kann sie helfen, weil sie auch lernt.“

In einem sind sich alle Experten einig: „Wir müssen die Bereitscha­ft wecken, dass die Menschen die Digitalisi­erung mittragen und sich nicht aus Angst vor Fehlern davor verschließ­en.“Die persönlich­en Daten der Patienten sind dabei eine wichtige Grundlage für die digitalisi­erte Medizin. Durch sie werden Mediziner in der Lage sein, Krankheite­n zu erkennen und passgenaue Therapien anzuwenden. Alles solle im Sinne des Patienten geschehen. Aber, so Professor Werner: „Man kann nicht von heute auf morgen umschalten. Wichtig ist, dass wir einen sicheren Datenausta­usch hinbekomme­n.“

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Professor Dr. Peter Albers, Professor Dr. Jochen A. Werner, IT-Spezialist Andreas Völkel und Horst Giesen, Messe Düsseldorf, diskutiere­n über Medizin, moderiert von José Macias von der Rheinland Presse (v.l.).
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FOTOS (7): M. LÜBKE Rund 100 Besucher lauschten im Konferenzz­entrum der Rheinische­n Post den Gesprächen und stellten eigene Fragen.
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Moderne Medizin – ein Thema, das aktuell viele Menschen sehr interessie­rt.

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