Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Patienten fordern Fortschritt
Die Experten stellten sich der Frage, wie Medizin in der digitalen Zukunft funktionieren wird.
Wie funktioniert Telemedizin? Und funktioniert sie tatsächlich? Die Experten sind sich einig: „Ja, sie funktioniert dann, wenn man sie nicht nur auf den Medicus herunterbricht – und den Oberbegriff eHealth betrachtet“, sagt Professor Dr. Andreas Meyer-Falcke. Der Beigeordnete und Gesundheitsdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf diskutierte bei der Expertenrunde gemeinsam mit Professor Dr. Stephan Martin, Chefarzt für Diabetologie und Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums in Düsseldorf, Barbara Steffens, Leiterin der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse, und Nora Zumdick, Projektleiterin des apoHealth-Kompetenzzentrums
zur Digitalisierung des Gesundheitsmarktes der Deutschen Apotheker- und Ärztebank Düsseldorf das Für und Wider. Nora Zumdick betont: „Die Patienten fordern die Digitalisierung, die Ärzte müssen aber antworten. Sie müssen die erforderliche Kompetenz erlangen.“
Für die meisten Patienten sei zunächst die Krankenkasse der erste Ansprechpartner. Barbara Steffens ist eine Verfechterin der Gesundheits-App, mit deren Hilfe jeder Mensch seine Gesundheitsdaten selbstständig und selbstbestimmt verwalten kann, ohne dass die Krankenkasse Einblick bekommt. „Noch sind wir leider nicht soweit, dass die Daten systemübergreifend abgerufen werden können“, bedauert die ehemalige NRW-Gesundheitsministerin.
Professor Dr. Stephan Martin sieht sich als einer der Vorreiter in Sachen Telemedizin, schließlich hat er bereits vor zehn Jahren Diabetes-Patienten auf diese Weise betreut. „Aktuell kooperiere ich mit Ärzten aus China, die mir die Daten ihrer Patienten senden und meine Expertise einholen.“vest