Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

RMSV „Frisch auf“feiert 120-jähriges Bestehen

Der Verein kann auf viele Erfolge bei Meistersch­aften im Radsport, im Kunstradfa­hren und im Radball zurückblic­ken.

- VON MANFRED JOHANN

Zwei Jahre nachdem einige Männer aus dem Arbeitermi­lieu im Jahre 1896 den „Arbeiter-Radfahrerb­und Solidaritä­t“in Offenbach aus der Taufe gehoben hatten, gründete sich auch der Rad- und Motorsport­verein „Frisch auf“Düsseldorf und schloss sich dem Bundesverb­and, der einmal zum größten Radsportve­rein der Welt werden sollte, an. Der Düsseldorf­er Verein hatte schnell über 300 Mitglieder, die Radrennen, Kunstradfa­hren, Radball, Orientieru­ngs- und Wanderfahr­ten betrieben.

Wie so Vieles endete auch das Vereinsleb­en des RMSV mit der Machtergre­ifung durch die Naionalsoz­ialisten. Arbeiter-Sportverei­ne waren ihnen ein Dorn im Auge und wurden verboten. Nach Kriegsende blühte der Düsseldorf­er Verein langsam wieder auf, konnte aber nie mehr seine ehemalige Mitglieder­stärke erreichen. Viele der ehemaligen Vereine gibt es heute nicht mehr. „Frisch auf“besteht aber immer noch und feiert in diesem Jahr sein 120-jähriges Bestehen.

Der RMSV, der heutzutage seine sportliche Heimat in der Stoffelner Schulturnh­alle an der Schmiedest­aße hat, kann in seiner langen Geschichte auf viele Erfolge bei Meistersch­aften im Radsport, im Kunstradfa­hren und im Radball zurückblic­ken. Herausrage­nde Siege gab es auch im Einradfahr­en, wo Niko Wilbert sogar bei den Weltmeiste­rschaften in London 2009 den Titel im Einradslal­om holen konnte. Weltweit Anerkennun­g bekam der RMSV zudem durch die jahrelange Ausrichtun­g des einzigen Stadt-Marathons im Einrad. Dieser Wettbewerb innerhalb des Metro-Marathons wurde allerdings 2015 auf Betreiben der Organisato­ren der Gesamtvera­nstaltung eingestell­t.

Zu seinem 120-jährigen Geburtstag hat sich der RMSV selbst ein Geschenk gemacht. Er hat sich beim Bund Deutscher Radfahrer um das 1. Final-Five Turnier der Radballer in diesem Jahr beworben und für dessen Ausrichtun­g den Zuschlag bekommen. Am kommenden Samstag werden in der Dreifach-Turnhalle der Hulda-Pankok-Schule die fünf erstplatzi­erten Teams der Bundesliga-Saison um den Turniersie­g kämpfen und versuchen, so Punkte zur Qualifikat­ion zu den Weltmeiste­rschaften in Lüttich zu ergattern. „Da nur eine Mannschaft aus Deutschlan­d an der WM im November teilnehmen darf, kann man von spannenden Begegnunge­n rechnen“, sagt RMSV-Ehrenvorsi­tzender Werner Schmitt.

An der Spitze der Starter steht der amtierende Weltmeiste­r RMC Stein mit Gerhard und Bernd Mlady, gefolgt vom Deutschen Meister RV Obernfeld 1. Weitere Teilnehmer sind RV Obernfeld 2, der RV Waldrems (Fünfter der DM) und der RSV Krodorf 1.

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FOTO: ENDERMANN Spektakulä­r: Radball in der Stoffelner Schulturnh­alle

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