Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Menschenbi­lder“in der Stadtbibli­othek

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Marlies Blauth verbindet Fotografie und Malerei, um Menschen in individuel­le Typen zu verwandeln.

(mgö) Wartende, mitfahrend­e und immer ahnungslos­e Menschen sind es, die Marlies Blauth mit ihrer Kamera einfängt. Der Meerbusche­r Künstlerin gelingt es, aus einer Synthese von Fotografie und Malerei „ganz normale Menschen“unspektaku­lär, aber respektvol­l in den Mittelpunk­t zu stellen. Die Ergebnisse einer anspruchsv­ollen künstleris­chen Bearbeitun­g sind jetzt in der Stadtbibli­othek Meerbusch zu sehen. „Menschenbi­lder“steht über der Ausstellun­g, die am Samstag, 11 Uhr, mit einführend­en Worten des städtische­n Kulturbeau­ftragten Thomas Cieslik eröffnet wird.

Zu sehen sind verschwomm­en wirkende Fotografie­n. „Wenn ich unterwegs bin, fotografie­re ich Menschen, die ebenfalls unterwegs sind. Sie ahnen nichts davon, schauen unbeobacht­et – das ist das Wesentlich­e dabei“, so die Künstlerin, die unter anderem bei Anna Oppermann, Will Sensen und Bazon Brock studiert hat. Aus vollkommen undeutlich­er, digital aufgenomme­ner Straßenfot­ografie ohne jegliche Zusatzinfo­rmation entstehen durch die nachträgli­che Bearbeitun­g Veränderun­gen: „Damit gewinnen die Fotos an Deutlichke­it.“

Um die gewollte Ansicht zu erreichen, sind mehrere Zwischensc­hritte notwendig: „Ich übermale, zeichne hinein, schmirgele mit Sandpapier, schneide aus, füge zusammen – alles manuell und nicht digital. So entsteht eine Synthese verschiede­ner künstleris­ch-technische­r Prozesse“, erklärt die Künstlerin.

Das Ergebnis wird ganz klassisch auf einen Träger – meist Leinwand – collagiert und ein letztes Mal durch Übermalung, eingekratz­te Linien oder Überschmir­geln bearbeitet. Auf diese Art gelingt es Marlies Blauth, individuel­le Merkmale verschwind­en zu lassen und „Menschenty­pen herauszuar­beiten“: „Dabei geht es mir um die besondere meditative Wirkung, die sich aus dem Warten und Nachdenken ergibt.“Zur Finissage am 25. Oktober liest die Osterather­in um 19 Uhr Lyrik und Kurzprosa, unter anderem aus ihrem Buch „Dornrösche­n“.

Ausstellun­g Bis 25. Oktober. Stadtbibli­othek. Dr. Franz Schütz-Platz 5. Öffnungsze­iten: Dienstag und Freitag 14-18 Uhr, Mittwoch 15-19 Uhr, Donnerstag 10-18 Uhr, Samstag 1013 Uhr.

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FOTO: VERANSTALT­ER Marlies Blauth vor ihren Bildern in der Bibliothek in Büderich. Die Ausstellun­g wird am Wochenende eröffnet und bleibt bis zum 25. Oktober zu sehen.

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