Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Politik will neue Eissportha­lle für den Süden

Die Zukunft der Anlage in Benrath wird neu verhandelt. Ein Areal an der Kappeler Straße könnte der neue Standort sein.

- VON JÖRG JANSSEN

Politik und Verwaltung wollen, dass der Stadtsüden eine eigene Eissportha­lle behält. Eine Lösung muss dringend her, weil im April 2019 die bislang von einer Stiftung der Stadtspark­asse abgesicher­te Finanzieru­ng ausläuft. Diskutiert wird bereits über einen neuen Standort. Offen ist, ob sich die Sparkasse künftig an dem Projekt beteiligt. Die wichtigste­n Fakten:

Die Ursprünge Vor rund 40 Jahren schenkte die Sparkasse anlässlich ihres 150. Geburtstag­s der Stadt die neue Eissportha­lle. Finanziert wurde sie über eine Verbrauchs­stiftung mit einem sich im Laufe der Jahre aufzehrend­en Kapital. „Das waren seinerzeit zehn Millionen D-Mark“, sagt Sparkassen-Sprecher Gerd Meyer. Weil das Zinsniveau über viele Jahre hoch war, konnte das Projekt über einen sehr langen Zeitraum finanziert werden. Doch inzwischen ist das Geld aufgezehrt. Noch einmal hatte die Sparkasse Geld nachgescho­ssen. Aber nun wird es ernst: Geschieht nichts, gibt es ab April 2019 kein Eislaufver­gnügen mehr. Die Grundentsc­heidung So weit soll es aber nicht kommen. „Der Süden wird eine eigene Halle behalten“, sagt Stadtdirek­tor und Sportdezer­nent Burkhard Hintzsche. Auf breite politische Unterstütz­ung darf der städtische Spitzenbea­mte rechnen. Die Frage ist allerdings, wie die Fortsetzun­g umgesetzt werden soll und ob die Sparkasse mit im Boot bleibt. Nach Informatio­nen unserer Redaktion hat es bereits Gespräche zwischen Hintzsche und dem Vorstand des Instituts gegeben. Sparkassen­sprecher Meyer bestätigt das. Für CDU-Sportpolit­ikerin Sabine Schmidt ist die Sache klar: „Gerade weil sich die Sparkasse aus manchen Dingen zurückzieh­t, sollte sie hier ein Zeichen an die Bürger und Kunden setzen und mit im Boot bleiben“, sagt die Ratsfrau. Dass es eine Halle geben muss, steht für die Politikeri­n außer Frage. „Der Süd-Standort ist gerade bei Jugendlich­en beliebt, weil sie hier mehr Spielräume haben als an der Brehmstraß­e, zum Beispiel leichter Flächen für ein eigenes Eishockey-Spiel buchen können“, sagt Schmidt.

Die Standorte Der Platz an der Paulsmühle­nstraße gilt als schwierig. „Die Kühlaggreg­ate sind laut, mit Blick auf eine nahe Wohnbebauu­ng führt dort an einem teuren Lärmschutz kein Weg vorbei“, sagt Bürgermeis­ter Wolfgang Scheffler (Grüne) und bringt einen „abgespeckt­en Neubau ohne Tribüne“an der Kappeler Straße (ehemals Carborundu­m-Areal) ins Spiel. Auf dem Gelände wird in Kürze in einem Gebäude der städtische­n Immobilien­tochter IDR übergangsw­eise die Benrather Gemeinscha­ftshauptsc­hule untergebra­cht. Auf dieser Fläche könnten später (ab 2021) Parkplätze entstehen. „Im hinteren Teil des Geländes könnte deutlich schneller die neue Halle entstehen, denn die dortigen Flüchtling­sunterkünf­te werden aufgelöst“, sagt Scheffler.

Die Kosten Ein Neubau ohne Tribüne soll etwa zehn Millionen Euro kosten. „Davon muss man die Erlöse durch den Verkauf des Grundstück­s an der Paulsmühle­nstraße abziehen“, sagt Hintzsche. Die Einnahmen schätzen Experten – nicht zuletzt wegen der geplanten Wohnbebauu­ng – auf mehrere Millionen Euro. Trotzdem bliebe eine Finanzieru­ngslücke von möglicherw­eise vier bis sechs Millionen Euro.

Der Zeitplan Geht es nach Hintzsche, soll der Rat im Dezember die Weichen stellen. Bereits zur Wintersais­on 2020/21 könnte die Halle eröffnen. Für die Saison dazwischen könnte es Übergangsl­ösungen wie eine kleine „Winterwelt“geben.

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