Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Reisen ist Äußerungsform menschlicher Freiheit“
Der ehemalige Mataré-Lehrer schreibt jetzt Reiseberichte. Am 9. Oktober, 19 Uhr, liest er im Buch- und Kunstkabinett Mönter.
Wann haben Sie die Lust zum Reisen entdeckt?
Witzani Wie die meisten Reisenden schon als Kind. Mich hat immer interessiert, was es hinter der nächsten Ecke zu sehen gab. Deswegen war ich als Knirps ein notorischer ‚Ausreißer‘ und bin schon als Schüler und Lehrling durch ganz Europa getrampt.
Warum ist die mit dem Reisen verbundene
Freiheit so wichtig und was möchten Sie Ihren Lesern vermitteln?
Witzani Reisen bedeutet immer auch Selbsterleben und Selbsterprobung im Angesicht des Unvorhersehbaren. Insofern ist Reisen eine Äußerungsform menschlicher Freiheit. Meinen Lesern möchte ich den Impuls vermitteln, aufzubrechen, wohin sie auch immer wollen, um die Welt und sich selbst neu zu erleben.
Wie ist es zu der Idee gekommen, über die Reisen zu schreiben? Insgesamt wollen sie 25 Bände füllen. Witzani Ich habe auf all‘ meinen Reisen Tagebuch geführt und besitze einen Schatz von über einhundert eng beschriebenen Reisetagebüchern aus annähernd vierzig Jahren. Als ich vor sechs Jahren begann, sie auszuwerten, merkte ich, dass sich viele Geschichten wie von selbst erzählen. Ich begann mit Büchern über Tibet und Indien, inzwischen habe ich den zehnten Band über Indonesien fertiggestellt und ein Ende ist nicht in Sicht.
Ist ein solches Projekt nicht ein wenig vermessen?
Witzani Ich gebe gerne zu, dass hinter dem Projekt auch Ehrgeiz steckt, denn eine reiseerzählerische Beschreibung der ganzen Welt aus einer Feder gibt es noch nicht.
Was erwartet die Besucher bei Ihrer Lesung in Osterath?
Witzani Eine unterhaltsame und spannende Reise in eine der faszinierendsten Regionen der Erde mit Text, Bild und Musik – nach Java und Bali, zu den letzten Drachen von Komodo und den Steinzeitmenschen von Papua-Neuguinea.