Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Laut Verfassungsschutz stammen viele Waldbesetzer aus dem linksextremistischen autonomen Spektrum
Laut Innenministerium wurden 2018 schon vier Aktivisten aus unterirdischen Gängen geholt.
HAMBACH Das Polizeipräsidium Aachen hat allein in diesem Jahr im Zuge des Einsatzes im Hambacher Forst sieben sogenannte Gruben entdeckt. Drei davon befanden sich im „Wiesencamp“am Rande des Forstes und vier in dem kleinen Waldstück bei Kerpen selbst. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Antwort des NRW-Innenministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen zu Tunneln im Hambacher Forst hervor. Demnach seien aber nur zwei Gruben vermessen worden, weil die anderen deutlich kleiner gewesen seien. Die Grube „Wiesencamp“habe von einem 60 mal 60 Zentimeter großen Zugang zunächst 1,90 in die Tiefe geführt, sei dann etwa zwei Meter horizontal verlaufen und sei dann nochmals einen Meter in die Tiefe gegangen.
In die Grube „Hambacher Forst“sei man durch einen vier Meter tiefen Einstiegsschacht zu einem unterirdischen Raum mit einer Größe von etwa zwei mal drei Meter gelangt, der über eine Raumhöhe von 1,60 Meter verfügt habe. Von diesem Raum sei dann ein weiterer Schacht abgegangen mit einer Tiefe von etwa sechs Metern. Daraus musste die Feuerwehr Kerpen vor wenigen Tagen zwei Aktivisten holen, die sich dort verschanzt hatten. Die Feuerwehr hatte diese Grube unter anderem als sehr gefährliches Tunnelsystem bezeichnet. Rettungskräfte hatten Luft in den Schacht gepumpt, die Grubenwehr Herne war nach Stunden zu den Aktivisten vorgedrungen.
Insgesamt mussten laut Bericht in diesem Jahr vier Personen, die zum Teil unter erheblichem Sauerstoffmangel litten, aus drei „Gruben“im Hambacher Forst geholt werden. Seit Jahren stößt die Polizei immer wieder auf Erdlöcher rund um den Hambacher Forst. Die drei in diesem Jahr im Wiesencamp entdeckten Gruben bezeichnete die Polizei Aachen nach einer Befüllung mit Beton in einer Pressemitteilung vom 28. August 2018 als „augenscheinlich geplantes Tunnelsystem“. Später nannte sie diese aber nur noch Erdlöcher.
Das von unserer Redaktion gezeigte Foto eines Einstiegsschachtes sowie einer Skizze eines Tunnels entstanden laut Ministeriumsbericht im November 2012. Die beiden Bilder wurden demnach aber zur Vorbereitung des Einsatzes im Hambacher Forst in internen polizeilichen Präsentationen gezeigt. Der Bericht verweist darauf, dass die beiden Bilder der Geheimhaltung unterliegen. Die Landesregierung stellt zudem fest, dass Analogien zu Kriegsszenarien weder die Sicherheitslage im Hambacher Forst noch die Realität widerspiegeln. In einem Bericht unserer Zeitung hatte ein Polizist von Tunneln gesprochen, die an unterirdische