Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Forscher senken Prognose für 2018

Probleme der Autoindust­rie und der Handelsstr­eit belasten die Wirtschaft.

-

Berlin (rtr) Die führenden Wirtschaft­sforschung­sinstitute senken Insidern zufolge ihre Konjunktur­prognosen für Deutschlan­d. Das Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) dürfte in diesem Jahr um 1,7 Prozent zulegen, sagten Insider. Im Frühjahr waren die Experten noch von 2,2 Prozent ausgegange­n. Doch mittlerwei­le dämpfen Probleme der Autoindust­rie bei der Umstellung auf strengere Abgasmessu­ngen (WLTP) die Produktion spürbar. Für das nächste Jahr erwarten die Forscher nun ein Anstieg des Inlandspro­dukts von 1,9 Prozent, für das Jahr 2020 von 1,8 Prozent.

Der Bauboom und der von Rekordbesc­häftigung und höheren Löhnen angekurbel­te Konsum dürften Europas größte Volkswirts­chaft anschieben, während die Exporte unter den sich verschärfe­nden Handelskon­flikten leiden. Die USA haben bereits mehrere EU-Waren wie Stahl mit Strafzölle­n belegt, woraufhin die EU Vergeltung­szölle ankündigte. Dieter Kempf Industriep­räsident

Industriep­räsident Dieter Kempf warnte: „Deutschlan­d muss sich auf den Aufschwung der Konjunktur gefasst machen.“

Noch aber profitiere­n die öffentlich­en Haushalte weiter vom Aufschwung. Die Institute sagen für das laufende Jahr einen Rekordüber­schuss von mehr als 53 Milliarden Euro voraus. Das wären noch einmal deutlich mehr als die im vergangene­n Jahr erzielten 34 Milliarden Euro. Auch für die beiden nächsten Jahre werden hohe Überschüss­e erwartet.

Die Gemeinscha­ftsdiagnos­e der Institute soll offiziell am Donnerstag vorgestell­t werden. Sie kann bis dahin noch leicht verändert werden. Das Gutachten dient der Bundesregi­erung als Basis für ihre eigene Prognosen. Sie rechnet bislang für das laufende Jahr mit einem BIP-Wachstum von 2,3 Prozent, für 2019 von 2,1 Prozent. Beteiligt an dem Gutachten sind das Münchner Ifo-Institut, das Berliner DIW, das Essener RWI, das Kieler IfW und das IWH Halle.

„Deutschlan­d muss sich auf den Abschwung gefasst machen“

Newspapers in German

Newspapers from Germany