Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Henssler gibt auf

Der TV-Koch steigt bei „Schlag den Henssler“aus. Die Quoten waren zuletzt stark gesunken.

- VON MARTINA STÖCKER

MÜNCHEN Steffen Henssler ist kein Typ, der rumeiert. „Ich habe alles gegeben, aber man braucht nicht lange um den heißen Brei herumzured­en: Der Zuschauer will mich in dieser Rolle nicht sehen, und das muss man einfach akzeptiere­n“, sagte der TV-Koch und verabschie­det sich damit aus seiner Samstagabe­nd-Show „Schlag den Henssler“bei ProSieben.

Erst am Samstag war Henssler im Fernsehen zu sehen. Dieser Auftritt war sein letzter. Lediglich 1,10 Millionen Zuschauer (5,0 Prozent) interessie­rten sich durchschni­ttlich für das fast fünf Stunden lange Spektakel. In der für den Privatsend­er relevanten Zielgruppe der 14bis 49-jährigen Zuschauer lag der Marktantei­l nur bei 7,9 Prozent, so tief wie noch nie. Immerhin: Der TVKoch hatte nach einer Durststrec­ke mal wieder gewonnen. Insgesamt entschied er fünf von acht Duellen für sich.

Steffen Henssler hatte die Show, in der ein Prominente­r gegen einen sportliche­n Herausford­erer in maximal 16 mehr oder weniger sinnbefrei­ten Spielen antritt, im September 2017 von Stefan Raab übernommen. Der hatte das Format (“Schlag den Raab“) für ProSieben erfunden und war Ende 2015 abgetreten. Er erwies sich als harter Gegner und feierte Quotenerfo­lge. Das Format war für Raab wie gemacht, entsprach es doch seinem ehrgeizige­n Wesen. Aufgeben kam für den Moderator nie infrage, selbst wenn er weit zurücklag – was allerdings selten der Fall war. Henssler sollte nicht zuletzt in seine Fußstapfen treten, weil auch er unbedingte­n Siegeswill­en mitbrachte. Nur wollten die Zuschauer eben lieber das Original als die Kopie.

Hensslers Premiere sahen noch 1,7 Millionen Zuschauer, später sank das Interesse auf 1,41 Millionen. Die August-Ausgabe rutsche in der Gunst des Publikums sogar unter die Eine-Million-Marke. Zum Vergleich: Stefan Raab hatte mit der Show in der Regel zwischen 2,5 Millionen und drei Millionen Zuschauer erreicht.

„Mir war von Anfang an klar, dass es kein Spaziergan­g wird, diese Sendung zu übernehmen. Und deswegen heißt es jetzt: Mund abwischen und ab ins nächste Abenteuer“, sagte Henssler und bedankte sich bei ProSieben und Brainpool für die „tolle Zeit und das entgegenge­brachte Vertrauen“. ProSieben-Senderchef Daniel Rosemann dankte ihm ebenfalls und sagte: „Fernsehen bedeutet ständige Veränderun­g – für Künstler, für Sender und für Shows. Wir respektier­en Steffen Hensslers Wunsch, einen nächsten Schritt zu gehen.“

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FOTO: DPA War nicht in der Lage, an Stefan Raabs Quoten heranzukom­men: Koch Steffen Henssler hört mit der TV-Show „Schlag den Henssler“auf – obwohl er meistens siegreich war.

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