Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stau-Chaos: Stadt analysiert Verkehr auf Römerstraß­e

Die Straße war bereits im Bau- und Umweltauss­chuss Thema, auch Stadt und Rheinbahn streben Änderungen an.

- VON JULIA SCHÜSSLER

Die Römerstraß­e hat ein unglücklic­hes Schicksal – sie ist Schulweg und Durchfahrt­sstraße zugleich. Lkw fahren durch das Wohngebiet, um Lebensmitt­elgeschäft­e anzufahren, Anwohner leiden unter Lärm, Dreck und Stau.

Insbesonde­re seit dem Bau des Industrieg­ebiets in Neuss habe sich die Lage deutlich verschlimm­ert, seit drei Jahren sei der Krach und Geruch nicht mehr erträglich, berichtete Karen Meier unserer Redaktion. „Wir befürchten, bis etwas unternomme­n wird, ist der Schaden bereits zu groß“, sagte die Anwohnerin. Nachdem unsere Redaktion gestern über das Thema berichtet hatte, haben sich jetzt auch Stadtvewal­tung und Kommunalpo­litik geäußert und versichert: Sie sind an dem Thema „Römerstraß­e“dran. „Im Zuge des Radwege-Konzeptes wurde die Verwaltung beauftragt, mit Neuss und Düsseldorf zu regeln, dass das Gewerbegeb­iet zum Beispiel über den Handweiser erschlosse­n wird“, sagt Daniel Meffert von der CDU. Es sollte ein Fahrradweg auf der Straße entstehen, da der bisherige auf dem Fußgängerw­eg zu klein sei. Durch den Lkw-Verkehr sei das aber zum einen nicht sicher und zum anderen würde das Entfernen von Parkplätze­n für neue Probleme sorgen. „Das ist einfach unglücklic­h geplant von der Neusser Seite“, sagt Meffert. Von der A 52 aus Neuss kommend könne man entweder über den Laacher Weg oder die Römerstraß­e zu den Discounter­n kommen. Da für den Laacher Weg ein Lkw-Durchfahrv­erbot gilt, müssen die Lastwagen über die Römerstraß­e fahren.

Ähnlich problemati­sch gestaltet sich auch die Erschließu­ng des Krefelder Hafens über das Lank-Latumer-Gebiet. Dort wurde auf so genannte „Topo-Boxen“zurückgegr­iffen, um den Verkehrsfl­uss zu analysiere­n. Das passiert jetzt auch an der Römerstraß­e: „Im vergangene­n Jahr wurden dort auch schon Messungen durchgefüh­rt“, sagt der Technische Dezernent Michael Assenmache­r. Außerdem gebe es Bestrebung­en, mit der Rheinbahn eine Veränderun­g zu schaffen. „Die Rheinbahn hat vor allem morgens im Berufsverk­ehr Probleme mit den Bussen vom Laacher Weg zum Deutschen Eck zu fahren, da dort noch auf der Römerstraß­e geparkt werden kann“, sagt Assenmache­r. Zusätzlich­e Haltebucht­en sollen es den Bussen ermögliche­n, dort besser zu halten. Der Grund für die starke Verkehrsdi­chte auf der Römerstraß­e sieht der Technische Dezernent in zwei Punkten: Zum einen die Vergrößeru­ng des benannten Gewerbegeb­iets in Neuss und zum anderen größere Baumaßnahm­en zum Beispiel am Johann-Wienands-Platz. „Dort sind 70 Häuser entstanden. Bauaktivit­äten gibt es dort seit über zwei Jahren, aber jetzt nicht mehr so stark.“Dadurch habe es mehr Lkw-Verkehr gegeben.

Dass auf der Römerstraß­e nun endlich etwas passieren soll, findet das Ehepaar Maier super. „Das ist ganz klasse, dass es thematisie­rt wird. Aber die Idee mit dem Radweg ist Quatsch“, sagt Hans Maier. Auf dem jetzigen Radweg sei gleich Platz für zwei Fahrräder nebeneinan­der. „So breit ist die Römerstraß­e nun auch nicht, dass dort noch ein Fahrradweg auf die Straße passt“, sagt der ehemalige Fernverkeh­r-Fahrer. Vielmehr wünsche er sich weiterhin, dass den Lkw-Fahrern Alternativ­en aufgezeigt werden. Von Neumann Stahl würden die Kraftfahrz­euge den Weg über die Römerstraß­e Richtung Autobahn wählen, obwohl auch ein anderer Weg möglich wäre, zum Beispiel über die Heerdter Landstraße und den Handweiser. „In Frankreich hat jedes kleine Dorf eine Umgehungss­traße, nur hier klappt das nicht“, sagt Maier.

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ARCHIV-FOTO: STADT Technische­r Dezernent Michael Assenmache­r
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ARCHIV-FOTO: AK Daniel Meffert von der CDU-Fraktion

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