Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bahn stimmt Wettbewerb für RRX-Lärmschutz zu

Gesucht werden Alternativ­en zu den umstritten­en Lärmschutz­wänden an der Bahnstreck­e.

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(arl) Die Bahn und die Stadt Düsseldorf haben sich darauf verständig­t, einen Wettbewerb für die Gestaltung der Lärmschutz­wände auszuloben, die für den Rhein-RuhrExpres­s (RRX) entstehen sollen. Fachleute aus verschiede­nen Diszipline­n sollen Entwürfe einbringen, wie die Wände städtebaul­ich attraktiv und mit optimaler Wirkung gestaltet werden können – oder ob es sogar innovative Alternativ­en gibt. Der Wettbewerb gilt für den gesamten Düsseldorf­er Abschnitt von Angermund bis Benrath. Die Bahn reagiert damit auch auf Kritik aus der Bevölkerun­g. Die geplanten bis zu vier Meter hohen Lärmschutz­wände sorgen insbesonde­re in Angermund und Friedrichs­tadt für Protest.

Die Auslobung wurde am Dienstag bei dem Erörterung­stermin verkündet, zu dem die Bezirksreg­ierung in die Rheinterra­sse geladen hatte. Bürger, die eine Einwendung gegen die Pläne für den Abschnitt zwischen Reisholz und Wehrhahn eingereich­t hatten, durften teilnehmen. In diesem Bereich ist insbesonde­re der Entwurf für die Gustav-Poensgen-Straße umstritten. Eine Bürgerinit­iative kritisiert Baumfällun­gen und eine Verschattu­ng durch die hohe Wand.

Die Stadt hatte bereits vor zwei Jahren die Idee des Wettbewerb­s eingebrach­t. Es gab jüngst bereits einen Vor-Ort-Termin, bei dem Bahn und Stadt „sensible“Bereiche der Strecke festgelegt haben, hieß es. Der städtische RRX-Beauftragt­e Klaus Lorenz lobte, dass Tausende Bürger an der schon heute viel befahrenen Strecke erstmals überhaupt in den Genuss von Lärmschutz kommen. Man sei aber nicht einverstan­den, wenn die Bahn nur auf „Standardlö­sungen“setze.

Bei der Veranstalt­ung wurde aber auch deutlich, dass zumindest die Bahn wenig Chancen zur Umplanung sieht. Ein Besucher bemängelte, er habe schon bei einer Internet-Recherche zahllose schönere Varianten gefunden als die bis jetzt geplanten. RRX-Projektlei­ter Michael Kolle hielt dagegen, die Bahn habe vieles geprüft. Allerdings könne man nur zugelassen­e Bauteile verwenden und müsse auf viele Anforderun­gen eingehen. „Die Lösungen, die wir vorschlage­n, sind die technisch machbaren.“Schon abzusehen ist ein Konflikt darum, wer für mögliche Umplanunge­n aufkommt.

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