Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Eltern und Bandwurmwörter
Lehrer-Kolumne Lutz Tomala unterrichtet am Wim-Wenders-Gymnasium in Oberbilk.
Seit den Sommerferien habe ich meine erste eigene Klasse — das heißt ich bin jetzt Klassenlehrer für 28 Fünftklässler am Wim-Wenders-Gymnasium. Auf einmal bin ich in der Schule die erste Bezugsperson für eine Reihe von Schülern; und dann ist da noch das Organisatorische. Bei der ersten Klassenpflegschaftsversammlung wird deutlich: Ich bin auch für die Eltern da.
Natürlich wollen die Eltern wissen, mit wem ihr Kind nun so viel Zeit in der Schule verbringt. Wäre es daher nicht schön, sich zu einem Elternabend in einem gemütlichen Rahmen zu treffen? Der offizielle Name Klassenpflegschaftsversammlung lässt das Tipps zum Studieren in Düsseldorf
(RP) Das Studierendenwerk Düsseldorf hat eine aktualisierte Ausgabe seiner Broschüre mit Serviceleistungen, Wissenswertem zu den Hochschulen, Informationen zum Studium sowie Hilfs- und Beratungsangeboten herausgebracht. Auf gut 80 Seiten gibt „Studieren in Düsseldorf, Krefeld, Mönchengladbach, Kleve und Kamp-Lintfort“Antworten auf Fragen, wie man zum Beispiel sein Studium finanzieren kann oder wo man günstig und hochschulnah wohnen kann. Das Studierendenwerk ist für die Förderung von rund 69.000 Studierenden an den vier Düsseldorfer Hochschulen, der Hochschule Niederrhein in Krefeld und Mönchengladbach sowie der Hochschule Rhein-Waal in Kleve und Kamp-Lintfort zuständig. erste Aufeinandertreffen deutlich förmlicher erscheinen. So sitzen wenige Wochen nach Schulbeginn fast 40 Erwachsene an Schülertischen auf -stühlen. Und der Abend beginnt: Bestätigung der Tagesordnung, Wahl der Klassenpflegschaftsvorsitzenden und ihrer Vertreterin und so weiter. Schon die Bandwurmwörter „Klassenpflegschaftsvorsitzendenvertreter“lassen vermuten: Eigentlich wollen alle einander lieber kennenlernen, sich über die Kinder austauschen. Vielleicht ist es der langsam schwindende Sauerstoff im Raum, aber nach den ersten Tagesordnungspunkten lockert sich die Stimmung.
Was war das interessanteste am ersten Elternabend? Der unweigerliche Vergleich der Schüler mit ihren Eltern. Ist es Zufall, dass der Klassenpflegschaftsvorsitz und der Klassensprecher in einer Wohnung wohnen? Wenn die Mutter so aufmerksam und höflich ist, dann wundert es nicht, dass die Schülerin in der Klasse hilft, wo sie kann.
Es scheint tatsächlich zu stimmen, dass Kinder nicht auf andere Eltern kommen. Meine Studien in diese Richtung gehen weiter.