Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Düsseldorf hofft auf fünf EM-Spiele

Erstmals seit 1988 kommt wieder ein großes Fußball-Turnier nach Düsseldorf. Es wird auch eine Public-Viewing-Zone geben. Vor dem Turnier wird ins Stadion investiert.

- VON ARNE LIEB

Die Europameis­terschaft 2024 kommt nach Deutschlan­d – und anders als bei der Weltmeiste­rschaft 2006 ist Düsseldorf dabei. Mindestens vier Spiele werden in der Merkur Spiel-Arena ausgericht­et, möglicherw­eise sogar ein fünftes. Nun beginnen die Vorbereitu­ngen. Die wichtigste­n Antworten:

Welche Spiele kommen nach Düsseldorf?

Das wird sich erst nach der Auslosung entscheide­n. Klar ist: Für das Eröffnungs­spiel – das bei der EM 1988 im Rheinstadi­on ausgericht­et worden war –, die Halbfinals und das Finale ist das Düsseldorf­er Stadion zu klein. Alle anderen Partien wären möglich. Die Entscheidu­ng liegt bei der Uefa.

Wie waren die ersten Reaktionen?

Mit großem Jubel reagierten die Verantwort­lichen für die Bewerbung auf die Nachricht – und erinnerten bei einer Feier im Rathaus an die Bestnoten, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bei einer Prüfung der möglichen deutschen Standorte verteilt hatte. In etlichen Aspekten von Verkehrsan­bindung bis Sicherheit­skonzept hatte Düsseldorf überzeugt – und war auf Platz eins in NRW und auf dem dritten Platz deutschlan­dweit gelandet. Entspreche­nd selbstsich­er geht man in die weiteren Gespräche. „Wir werden ein toller Gastgeber sein“, sagt Oberbürger­meister Thomas Geisel. Sportdezer­nent Burkhard Hintzsche sieht die hervorrage­nde Bewertung auch als Folge der Kompetenz durch das Gastspiel der Tour de France – und ist euphorisch, dass Düsseldorf schon wieder Erfolg hatte. „Wenn wir uns bewerben, erhalten wir den Zuschlag“, sagte Hintzsche. Dies gelte bereits seit dem Eurovision Song Contest 2011. Beim Jubeln im Rathaus waren unter anderem auch DFB-Vize Peter Frymuth und Fortuna-Ikone „Lumpi“Lambertz dabei.

Was muss die Stadt investiere­n?

Nach jetzigem Stand vergleichs­weise wenig, denn die Infrastruk­tur ist vorhanden. „Die beste Nachricht für uns ist, dass wir kein neues Stadion brauchen und nicht irrsinnig viel Geld aufbringen müssen“, sagt Arena-Manager Michael Brill. Die Uefa verlangt voraussich­tlich einen Ausbau des VIP-Bereichs im Stadion und ein neues Pressezent­rum. Das könnte bis zu 3,5 Millionen Euro kosten, würde aber auch für andere Veranstalt­ungen Vorteile bringen. Möglicherw­eise wird auch an anderen Stellen in das Stadion investiert, das im EM-Jahr 20 Jahre alt wird – und ohnehin instandges­etzt werden muss. Anderersei­ts wird Düsseldorf eine Miete von mehr als einer Million Euro erhalten.

Wie geht es jetzt weiter?

Bevor der Ball rollt, wird noch viel verhandelt. Die Uefa hat zu allen Detailfrag­en genaue Vorstellun­gen, das gilt auch für den Spielort Düsseldorf. Als erster Schritt steht bald ein Treffen der teilnehmen­den Städte an. Später werden Vertreter des Fußballver­bands zu Ortsbegehu­ngen erwartet. Rund zwei Jahre vor dem Turnier wird die Feinplanun­g starten. Arena-Manager Brill kennt das Prozedere gut, er war Geschäftsf­ührer des Stadions im polnischen Breslau vor der EM 2012. Er erwartet „Sitzungen, bis der Arzt kommt“.

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Jubel im Düsseldorf­er Rathaus nach der EM-Vergabe unter anderem mit DFB-Vize Peter Frymuth (links) und OB Thomas Geisel (rechts). RP-Foto: Andreas Bretz
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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Bei der EM 2016 feierten viele Fans beim Public Viewing vor dem Rathaus. Auch 2024 soll es in Düsseldorf eine solche Veranstalt­ung geben.

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