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Julia Engelmann will Konfetti werfen

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Die Karriere der Poetry-Slammerin Julia Engelmann läuft aktuell mehr als rund. Als Schauspiel­erin ist sie in Detlev Bucks Film „Asphaltgor­illas“auf den Kinoleinwä­nden zu bestaunen, mit „Keine Ahnung, ob das Liebe ist“erscheint ihr nächstes Buch, und dann tourt sie auch noch mit ihrem Album „Poesiealbu­m“durch die Konzerthal­len des Landes. Dabei macht die gebürtige Bremerin am Sonntag auch Halt in Düsseldorf.

Bekannt wurde Julia Engelmann vor rund fünf Jahren. Damals nahm sie an einem Poetry-Slam an der Uni Bielefeld teil, den sie zwar nicht gewann, der aber dennoch ihr Leben verändern sollte. Denn wenig später wurde ihr Auftritt bei Youtube ein großer Hit, erreichte über elf Millionen Aufrufe. „Ich bin heute noch sehr dankbar dafür, denn der Auftritt war die Grundlage für alles, was ich jetzt mache“, erzählt sie. Dabei stand die 26-Jährige auch schon vorher im Rampenlich­t. Von 2010 bis 2012 spielte sie eine Rolle in der RTL-Soap „Alles was zählt“. Als Optimistin konzentrie­re sie sich auf das Positive, sagt sie. Ihre große Liebe bleibt das Schreiben, auch wenn sich das ihrer Meinung nach nicht strikt von ihren anderen Tätigkeite­n trennen lässt. „Für mich gehört das alles zusammen“, sagt sie.

Die Texte von Julia Engelmann sind durchweg persönlich und drehen sich um alltäglich­e Themen wie Liebe oder Glück. Mit ihren Werken hat sie sich eine große Fangemeind­e aufgebaut, der sie oft aus dem Herzen spricht. Zwar bedeutet ihr dieses Lob sehr viel, doch gleichzeit­ig betont Julia Engelmann stets, dass es sich um ihre Erfahrunge­n, Gedanken und Ansichten handelt. „Jeder ist seine eigene Stimme“, erzählt sie, „aber wenn ich jemandem mit meinen Texten Mut machen kann, finde ich das großartig.“Bei ihrem Bekannthei­tsgrad gibt es natürlich auch negative Reaktionen.

Von Kritikern wird sie für ihre als einfältig bezeichnet­en Texte belächelt. Doch davon lässt sie sich nicht aus der Bahn werfen. „Für mich ist am wichtigste­n, dass mir die Dinge etwas bedeuten. Dabei gibt es kein richtig oder falsch“, sagt sie.

Ihre Werke entstehen meist zu Hause an ihrem Schreibtis­ch, manchmal in langer Arbeit, manchmal auch ganz spontan in einem Rutsch. Vorbilder und Inspiratio­nen findet sie überall. Das können berühmte Persönlich­keiten wie die Künstlerin Yoko Ono sein, aber auch Menschen aus ihrem Freundeskr­eis oder zufällige Begegnunge­n im Alltag.

„Ich will Konfetti werfen“, sagt sie mit Blick auf ihre aktuelle Tournee. In der Mitsubishi Electric Halle tritt die Frau, die auch noch ein Psychologi­estudium absolviert, am Sonntag auf. Eine Station, auf die sie sich freut, denn sie hat lobende Worte für die Landeshaup­tstadt. „Ich mag Düsseldorf sehr gerne“, sagt sie, „die Stadt ist unglaublic­h grün und freundlich.“Und auch das Publikum hier sei immer toll gewesen.

Daniel Schrader

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Julia Engelmann 2017

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