Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Die besten Wege über den Campus
Ob Fachschaft, Stundenplan oder neue Freunde — mit diesen Tipps finden sich Erstsemester schnell zurecht.
Die ersten Tage an der Uni können ganz schön verwirrend sein. Der Campus, die Stadt, die Leute — alles ist neu und unbekannt. Und es gelten andere Regeln als noch an der Schule. Julia Uhlig ist Asta-Vorsitzende an der Heinrich-Heine-Uni Düsseldorf und gibt Erstsemestern Tipps für die kommenden Wochen.
Wie geht man die ersten Wochen an der Uni am besten an?
Ankommen, Leute kennenlernen, das sei in den ersten Tagen auf dem Campus grundsätzlich das Wichtigste. Wer Naturwissenschaften oder Medizin studiert, kann die Vorkurse besuchen, empfiehlt die Asta-Vorsitzende. „Das ist nicht nur gut, um das nötige Wissen aufzufrischen, sondern man lernt auch direkt Leute kennen.“Auch die große Erstsemester-Begrüßung von Asta und Fachschaften sollten die Studienanfänger wahrnehmen. Dort gibt es dann auch die begehrten Erstsemestertüten, mit vielen wichtigen Infos und schönen Überraschungen. Darin findet sich auch der Erstsemesterkalender mit den wichtigen Veranstaltungen der folgenden „Ersti-Woche“, bei der sich bei verschiedenen Veranstaltungen wie Campus-Rallyes oder Ausflügen in die Düsseldorfer Altstadt bestens Kontakte zu anderen Neulingen im eigenen Fach knüpfen lassen. Ähnliche Angebote gibt es natürlich auch an allen anderen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. „Auch die offizielle Erstsemesterbegrüßung durch das Rektorat sollte man besuchen“, sagt Julia Uhlig. „Grundsätzlich sollte man so viele Info-Veranstaltungen in den ersten Wochen mitnehmen wie möglich, etwa auch in der Bibliothek, wo es darum geht, wie ich bestimmte Bücher finde. So lernt man die Uni besser kennen und trifft viele neue Leute.“
Welche wichtigen Anlaufstellen sollte ich an der Uni kennen?
Hilfe von Studierenden für Studierende — das bietet der Asta. Die verschiedenen Referate bieten Beratung zum Beispiel zum Thema Finanzen, Recht oder Prüfungsangst. „Gerade in der ersten Woche sind die Fachschaften ein wichtiger Anlaufpunkt für die Erstsemester, sie sind die fächerspezifischen Profis“, sagt Julia Uhlig. „Mit den Fachschaften lernt man den Campus kennen, isst zum ersten Mal in der Mensa, erstellt sich seinen Bibliotheksausweis und – ganz wichtig – den Stundenplan fürs erste Semester.“Auch das Studierendenwerk und das Studierenden-Servicecenter sollte man kennen: bei Fragen rund um Wohnen, Bafög oder Studienplatzwechsel.
Wo kann ich neue Freundschaften knüpfen?
Wer neu an der Uni ist, kennt in der Regel noch niemanden. Abseits von Ersti-Woche und Co. kann man über die eigenen Interessen neue Kontakte knüpfen: Beispielsweise beim riesigen Angebot des Hochschulsports, beim Campus-Kino des Asta oder beim Unichor. Außerdem gibt es diverse Hochschulgruppen und Initiativen, politische ebenso wie religiöse oder fachspezifische.
Wie plane ich das erste Semester?
Julia Uhlig rät, auf die Tutoren des eigenen Fachs zu hören, die Tipps der Fachschaft zu beherzigen und sich in den ersten Wochen nicht zu viel zuzumuten. „Man macht den Stundenplan, das ist wichtig, und lernt den Campus kennen“, sagt Uhlig. Viele planen den Uni-Tag wie früher in der Schule, also acht bis zehn Doppelstunden hintereinander, vergessen aber, dass Vor- und Nachbereitung viel Zeit in Anspruch nehmen können. „Das Selbststudium ist eine wichtige Komponente, die man nicht unterschätzen darf“, sagt die Asta-Vorsitzende. Zudem brauchen die meisten Studierenden Zeit, um neben dem Studium zu jobben. Deshalb: Lieber im ersten Semester eine Klausur oder Hausarbeit weniger einplanen und sich mehr Zeit zur Orientierung geben. „Im Studium sollte sich auch der eigene Charakter, die eigene Persönlichkeit weiterentwickeln“, so Uhlig. „Lernen und Noten sind wichtig – aber man sollte sich Zeit geben, sich weiterzuentwickeln und an sich selbst zu wachsen.“
Ich fühle mich nach einigen Wochen immer noch nicht wohl an der Uni. Wer hilft mir?
Die Experten des Studierendenservice helfen, den Grund der Unzufriedenheit zu finden. Liegt es daran, dass man doch noch niemanden kennengelernt hat? Oder hapert es an der Organisation des neuen Alltags? Dann helfen beispielsweise Seminare zur Studienorganisation. Aber auch, wenn es wirklich ein Studienplatzwechsel sein soll, oder man lieber in eine Ausbildung wechseln möchte, helfen die Berater weiter.