Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mehr Frauen an die Macht im Rathaus

Auch im Meerbusche­r Rathaus sollen Führungspo­sitionen verstärkt mit Frauen besetzt werden. Das ist Ziel des Gleichstel­lungsplans, der jetzt für die Zeit bis zum Jahr 2022 aufgestell­t und im Rat verabschie­det wurde.

- VON ANKE KRONEMEYER

Insgesamt arbeiten 673 Menschen im Rathaus von Meerbusch. Fast 60 Prozent davon sind Frauen. Aber nicht ebenso viele Frauen sind auch in Führungspo­sitionen. Das soll sich ändern. Auch wenn man im Rathaus schon ganz zufrieden mit der Entwicklun­g ist. Trotzdem: Je höher die Gehaltsstu­fe ist, desto geringer der Frauenante­il. Das geht aus dem Gleichstel­lungsplan hervor, der jetzt in den politische­n Gremien verabschie­det wurde. Erarbeitet hat ihn Gabriele Parschau, Gleichstel­lungsbeauf­tragte der Stadtverwa­ltung.

64 Stellen bei der Stadt Meerbusch fallen unter die Rubrik Führungspo­sition, davon sind zurzeit 62 Stellen besetzt. Die neun städtische­n Kitas werden zu 100 Prozent von Frauen geleitet. Der Frauenante­il in Führungspo­sitionen ist seit 2015 um 4,5 Prozent gestiegen. Damit sei die Quote definitiv verbessert worden, so Parschau. So werden mittlerwei­le die Hälfte aller Stellen auf Abteilungs­leitebene von Frauen besetzt. Drei der zwölf Fachbereic­hsleitunge­n seien ebenfalls an Frauen vergeben: Dabei handelt es sich um Bettina Scholten (Bürgerbüro­s, Sicherheit und Ordnung) Ute Piegeler (Schule und Kultur) und Kirsten Steffens (Planung). Dass auch die Chefin der Verwaltung mit Angelika Mielke-Westerlage weiblich besetzt ist „macht uns natürlich besonders stolz“, so Parschau.

Der Gleichstel­lungsplan schaut in die Zukunft – und im Rathaus ist bekannt, dass in den nächsten Jahren einige langjährig­e vor allem Gabriele Parschau Gleichstel­lungsbeauf­tragte Frauenante­il nach Besoldung in der Meerbusche­r Stadtverwa­ltung Geschlecht­erverteilu­ng in Arbeitszei­tmodellen Vollzeit Arbeitszei­tmodelle Teilzeit männliche Führungskr­äfte ausscheide­n werden. „Wenn dafür Frauen eingestell­t werden würden, wäre das gut für die Statistik“, so die Gleichstel­lungsbeauf­tragte.

In diesem Jahr gab es einige Wechsel, bei denen aber nicht immer Frauen auf Frauen folgten. Beispiel: Die Stelle der Wirtschaft­sförderin Heike Reiß wurde mit einem Mann besetzt, die Stelle der IT-Beaufragte­n Alice Wiegand ebenfalls.

Die Vereinbark­eit von Familie und Beruf spielt eine große Rolle. „Wir haben 200 individuel­le Teilzeitmo­delle“, so Parschau. Insgesamt arbeiten 35 Prozent aller Mitarbeite­r in Teilzeit, 65 Prozent in Vollzeit. Die Teilzeitjo­bs sind nach altem Muster vergeben: 90 Prozent Frauen, zehn Prozent Männer. Obwohl diese zehn Prozent schon viel im Vergleich zur grauen Vorzeit sind. Denn sie bedeuten in absoluten Zahlen, dass 23 Männer in Teilzeit arbeiten. Die Vollzeitst­ellen sind zu 43 Prozent weiblich, zu 57 Prozent männlich besetzt.

Für Gabriele Parschau ist die Geschlecht­erverteilu­ng im Rathaus „auf einem guten Weg.“Ihr Ziel sei es, alle – und dabei vor allem die Vorgesetzt­en – mit ins Boot zu nehmen und auf Basis des Personalen­twicklungs­konzepts gezielte Programme für junge Frauen anzubieten, um sie zu fördern und ihnen Karrierewe­ge im eigenen Haus aufzuzeige­n. Dafür spricht, so hat sie in den letzten Jahren festgestel­lt, dass Frauen, die ein Kind bekommen, viel schneller als früher zurück an den Arbeitspla­tz kehren. Dass jemand sechs Jahre zu Hause bleibt, komme kaum noch vor. Vor allem seien viel mehr junge Väter bereit, Elternzeit zu nehmen.

Gibt es noch die berühmte „gläserne Decke“, an der Frauen scheitern, die Karriere machen wollen? Parschau: „Mit Einschränk­ungen, sie wird durchlässi­ger. Wenn Frauen Karriere machen wollen, haben sie alle Möglichkei­ten.“

„Wir sind bei der Meerbusche­r Stadtverwa­ltung auf einem guten Weg“

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